Weber, Magdalena geb. Berty - Deutschland

        Weber, Magdalena

Sie wurde am 21. Januar 1908 in Merzig im Saarland geboren und Lenchen genannt. Ihr Vater Peter Berty war Fabrikarbeiter. Nach dem Tod ihrer Eltern wuchs sie mit ihrem Bruder bei ihrem Onkel Mathias Bohr in Merzig-Besseringen auf. In Sulzbach heiratete sie Karl Weber. Sie betätigte sich im SPD-Ortsverband Sulzbach und war Mitglied im Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und in der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Für den ASB ließ sie sich als Sanitäterin ausbilden. Aktiv trat sie gegen den Anschluss des Saarlandes an das Deutsche Reich ein. Nach der mehrheitlichen Zustimmung der Saarländer zum Anschluss im Jahre 1935 musste sie mit ihrem Mann ihre Heimat verlassen. Sie floh in das französische Clermont-Ferrand. 1936 meldete sie sich in Spanien bei den Internationalen Brigaden, wo sie in Albacete als Röntgenschwester tätig war. Nach der Niederlage der Republik kehrte sie nach Frankreich zurück, sie wurde in Gurs interniert. Danach schloss sie sich mit österreichischen Antifaschisten dem Maquis an. 1941 wurde sie in Montauban verhaftet, an die Gestapo ausgeliefert und im KZ Ravensbrück eingesperrt. Sie arbeitete als Pflegerin im Seuchenblock. Mali Fritz schrieb über sie in ihrem Buch "Essig gegen den Durst", dass Lenchen durch ihre Hilfsbereitschaft und menschliche Wärme auffiel. Magdalena Weber wurde von der SS drei Tage vor der Befreiung des Lagers im Frühjahr 1945 erschossen.

 
Quellen: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Archiv Moskau Akten RGASPI
http://sidbrint.ub.edu/en/node/36068
Virtuelles Denkmal "Gerechte der Pflege" und Foto

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