Vobr,
Franziska geb.
Fanny Spindler - Österreich
Franziska Vobr wurde am 13.05.1910 in Bregenz geboren. Nach dem frühen Tod
der Mutter im Jahr 1915 wuchs Franziska, zunächst in Pflege bei Emilie Vogt,
einer früheren Arbeitskollegin der Mutter auf.
Schon früh begann sie sich in sozialdemokratischen Jugendorganisationen zu
engagieren. Mitglied der Sozialdemokratischen Partei wurde sie 1928 und
arbeitete ab 1930 bei der Arbeiterkammer als Sekretärin, bis sie im Februar
1934 entlassen wurde.
In der Illegalität schloss sie sich zunächst den "Revolutionären
Sozialisten" an und schließlich der Kommunistischen Partei.
1937 wurde sie wegen der Organisierung des Transfers von
Spanienfreiwilligen, die über Vorarlberg in die Schweiz und von dort über
Frankreich nach Spanien geschleust wurden, für drei Monate inhaftiert.
Am 24. Oktober 1941 erneut verhaftet, kam sie in Bregenz in Gestapohaft und
wurde am 12.12.1941 nach Feldkirch überstellt.
Niklaus Wagner war 17 Jahre alt als er im Sommer 1936 Menschen, die auf den
Weg in das republikanische Spanien waren, auf festgelegten Routen durch die
Schweiz zu schleusen. Er berichtete:
"Mit knapper Not entkam ich einer Razzia bei der kommunistischen
Aktivistin Franziska Vobr in Bregenz. Dort hatte ich in der Dachmansarde
übernachten können. Ich hörte noch, wie SA-Leute die Wohnung stürmten und
weitgehend zerstört hinterließen.“
Wegen "Wehrkraftzersetzung" wurde Fanny am 22. Mai 1943 zu 5 Jahren
Zuchthaus verurteilt und war bis zum 07. Mai 1945 im Zuchthaus
Waldheim/Sachsen inhaftiert.
Nach der Befreiung kehrte sie nie mehr nach Bregenz zurück. Sie verließ
Österreich jedoch wieder und kehrte nach Ostdeutschland zurück.
In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) wurde Fanny Mitglied der
Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), studierte an der
Parteihochschule und arbeitete danach als Instrukteur der SED Kreisleitung
Berlin-Treptow.
Am 7. Mai 1965 wurde sie mit dem "Vaterländischen Verdienstorden in Silber“
geehrt.
Franciska lebte zuletzt im "Feierabendheim Prof. Marcusson" in
Berlin-Johannisthal.
Franziska Vobr starb am 05. 07. 1987 Berlin (DDR).
Quelle: http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanienarchiv-online ,
https://www.geni.com/people/Franziska-Vobr/6000000052253744939 und
Foto rechts
https://www.seemoz.de/menschen/als-fluchthelfer-unterwegs/