Viollis, Andree - Frankreich
Andree Viollis wurde am 09. Dezember 1870 in Les Mees als Françoise-Caroline Claudius Jacquet de la Verryère geboren, war Schriftstellerin und Journalistin. Nach ihrem Schulabschluss studierte sie in Frankreich und England und erhielt einen Abschluss in Literatur. Sie heiratete Gustave Tery, mit ihm hatte sie zwei Kinder. Nach der Scheidung heiratete sie Henri d'Ardenne Tizac, mit dem sie ebenfalls zwei Kinder hatte. Sie arbeitete für die Zeitung „Le Parisien Petit“. Als Journalistin reiste sie um die Welt und war unter anderem in der Sowjetunion, Indien, Afghanistan und in Indochina. Sie sah die Realität der kolonialen Unterdrückung: Hungersnöte, erschreckenden Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, die brutale Unterdrückung von Demonstrationen, vollgestopfte Gefängnisse, Korruption der Kolonialmacht und Demütigung der Bevölkerung. Leidenschaftlich setzte sie sich für die Spanische Republik ein. Sie gehörte der französischen Delegation an, die am II. Internationalen Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der vom 2.7. – 12.7.1937 während des Spanischen Krieges in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.
1938 wurde sie Mitarbeiterin in der Redaktion der kommunistischen Zeitung „Ce Soir“, die von Louis Aragon und Jean-Richard Bloch geleitet wurde. Als deutsche Truppen Frankreich besetzten, schloss sie sich dem Widerstand an. Sie war die Mutter der Schriftstellerin Simone Tery. Für ihr Engagement gegen den Faschismus, für Frauenrechte und Frieden erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und den Légion d’honneur. Andrèe Viollis starb am 10. August 1950 in Paris.