Tudor-Hart,
Edith
geb. Suschitzky
Edith
Tudor-Hart wurde am 28.08.1908 in Wien geboren. Ihre Eltern waren
säkularisierte Juden, Sozialdemokraten und betrieben einen Buchladen. Sie
verließ die Schule mit sechzehn Jahren und wollte Kindergärtnerin werden.
Deshalb nahm sie an Montessori-Ausbildungskursen bei Lili Roubiczek in Wien
teil und machte 1925 ein Praktikum in London. Zurück in Wien lernte sie
Arnold Deutsch kennen, der ein führendes Mitglied der kommunistischen
Jugendorganisation, Kommunist und Kundschafter der Sowjetunion war. Sie
wurde Mitglied der Kommunistischen Partei. Nach einem Fotografie-Lehrgang am
Dessauer Bauhaus, arbeitet sie als Korrespondentin und Fotografin für die
sowjetische Nachrichtenagentur TASS. Ab 1929 war sie Kundschafterin des
sowjetischen Geheimdienstes (NKWD). Nach dem Verbot der Kommunistischen
Partei wurde sie 1933 verhaftet, ihr Fotomaterial beschlagnahmt und viele
Fotos gingen verloren. Sie heiratete den englischen Arzt und Kommunisten
Alexander Tudor-Hart und ging mit ihm nach England. Er arbeitete als Arzt im
walisischen Rhondda Valley in South Wales und sie fotografierte dort das
Leben der Bergarbeiter. Ihre Fotoreportagen veröffentlichte sie zur
Unterstützung der spanischen Republik. Einige ihrer herausragenden
Fotografien befinden sich in der National Gallery of Scotland in Edinburgh.
Ihr Mann war Arzt in den Internationalen Brigaden. Sie trennte sich von ihm,
nachdem er aus Spanien zurückgekehrt war. Durch eine schwere Erkrankung
ihres Sohnes Tommy (Autismus), war sie in den 1940er Jahren ans Haus
gebunden, was auch ihre Tätigkeit als Fotografin beeinflusste. Nach Ende des
Krieges erhielt sie nur noch sporadisch Aufträge, so 1952 vom
Bildungsministerium für die Publikation Moving and Growing. Sie eröffnete
daher einen kleinen Antiquitätenladen in Brighton. Edith Tudor-Hart starb am
12. Mai 1973 in Brighton.
Quellen:
Alex Tudor Hart - Spartacus Educational;
Edith
Tudor-Hart – Wikipedia;
Edith
Tudor-Hart - Graham Stevenson
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