Takova Micheva, Gina - Bulgarien
Gina wurde am 15. Dezember 1913 in Karlúkovo, in einer progressiven Familie,
geboren. Im Jahr 1927 war sie die erste weibliche Schülerin des Gymnasiums
in Sofia.
Sie studierte an der Rechtsfakultät der Universität Sofia, wo sie Mitglied
der Studentenvertretung war.
Aufgrund ihrer aktiven Teilnahme an Treffen, Streiks und
Studenten-Demonstrationen wurde sie mehrmals verhaftet.
Sie war Mitglied verschiedener Organisationen und arbeitete nun illegal.
Gina wurde mehrmals verhaftet und schließlich zu fünf Jahren Gefängnis
verurteilt. Im gleichen Prozess standen auch ihre zwei Brüder vor Gericht.
Bevor sie die Haftstrafe antrat verließ sie Bulgarien. Für sie begann nun
eine Odyssee durch verschiedene Länder. Sie ging nach Jugoslawien, wo sie
ein Medizinstudium begann. Weil sie erneut an Studentenprotesten teilnahm,
wurde sie ausgewiesen.
Gina ging in die Tschechoslowakei, wo sich die Geschichte wiederholte. 1936
kam sie als politische Emigrantin nach Frankreich und setzte in Paris ihr
Medizinstudium fort.
Während dieser Zeit begann der Spanische Krieg und Gina wurde zum Sekretär
des bulgarischen Komitees zur Verteidigung des spanischen Volkes gewählt.
1937 kam sie nach Spanien. In Albacete beteiligt sie sich an der Erstellung
des Nachrichtenbulletins der bulgarischen Brigaden.
Weil es aber ihr Wunsch war, an die Front zu gehen, wurde sie als
Krankenschwester in verschiedenen Krankenhäusern der Internationalen
Brigaden eingesetzt. In Murcia traf sie unter den Verwundeten Dr. Konstantin
Míchev, "Comandante Mínkov", den sie später im Barcelona heiratete. Während
dieser Zeit arbeitete sie in den Krankenhäusern von Barcelona, Mataró und
S'Agaró.
1939 kehrte sie nach Frankreich zurück. In Paris arbeitete sie wieder im
Verband der bulgarischen Emigranten, während ihr Ehemann in verschiedenen
Internierungslagern war. In Paris kam ihr Sohn zur Welt.
Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gelang es ihr nach zahlreichen
Ablehnungen der bulgarischen Gesandtschaft in Paris, mit ihrem Sohn nach
Bulgarien zurückzukehren.
Sie wurde verhaftet, um endlich die fünfjährige Haftstrafe zu verbüßen. Nach
ihrer Berufung erhielt sie zwei Jahre und sechs Monate Gefängnis.
Im Jahr 1941, nach der Rückkehr ihres Ehemannes, setzten beide ihren Kampf
gegen den Faschismus fort und unterstützten die bulgarischen Partisanen.
Nach 1945 hatte sie verschiedene Funktionen darunter die der Vizepräsidentin
des Roten Kreuzes in Bulgarien.
Guina Tákova Mícheva am 24. April 2010.
Quellen: Fernanda Romeu Alfaro “Mujeres en las Brigadas Internationales”,
За свободна испания книга пърава - Sofia 1949;
AABI – Asociación de Amigos de las Brigadas Internacionales (Spanien)