Simonetti, Eugenia Lina (Simonetti, Lina, Franchi, Lina) -
Italien
Sie wurde am 10. Januar 1905 im istrischen Kaštelir geboren. Vor dem I.
Weltkrieg zog die Familie nach Triest. Lina Simonetti und ihre Schwestern
Elena, Maria und Giuditta waren aktive Anarchistinnen. In Triest traf sie im
Jahr 1923 einen jungen Anarchisten, mit dem sie ins Exil nach Frankreich
ging, sie hatten einen Sohn. Bei einem Unfall starb ihr Freund. Eugenia Lina
Simonetti heiratete Ferdinando Franchi, der ebenfalls Anarchist war.
1925 lebte ihre Schwester Maria Simonetti unter dem Maria Carmi Melato in
Vitry-sur-Seine (Seine-et-Oise) und wurde zwei Jahre später zusammen mit
zwei anderen italienischen Anarchisten verhaftet und in Versailles
eingesperrt. Im August 1928 forderte die belgische Polizei Marias
Auslieferung. Die französischen Behörden lehnt dies im Oktober 1928 ab und
ließ sie frei. Sie arbeitete eine Zeitlang für die Zeitung „Rinascita
socialista“ und emigrierte 1930 in die Vereinigten Staaten. Maria war
Mitglied der anarchistischen Gruppe Adunata dei refrattari in New York.
Lina Simonetti kam im August 1936 mit ihrem Mann und ihrem Schwager Pompeo
Franchi nach Spanien. Die drei schlossen sich der Columna Francisco Ascaso
an und kämpften an der Huesca-Front in Aragonien. Pompeo Franchi wurde am
28. August in Monte Pelato schwer am Bein verwundet und starb am 19.
September im Krankenhaus von Lleida im Beisein seines Bruders an Wundbrand.
Nach dem Rückzug der Frauen aus den Kampfeinheiten im Herbst 1936 ließ Lina
sich in Barcelona nieder und blieb dort bis zu dem Rückzug.
Ferdinando Franchi wurde als Trotzkist" in Barcelona verhaftet und im
Oktober 1938 in das Lager Cardedeu im Nordosten der katalanischen Hauptstadt
verlegt.
Nach dem Ende des Spanienkrieges kehrte sie nach Frankreich zurück. Lina
wurde im Saint-Clement bei Tulle (Corrèze) interniert, in dem sich auch ihre
Schwester Giuditta befand. Auch ihr Ehemann Ferdinando Franchi kehrte nach
Frankreich zurück und wurde Lager Argelès-sur-Mer (Pyrénées-Orientales)
interniert.
1940 schickte Maria Simonetti auf Bitten von Umberto Tommasini, der damals
in Le Vernet (Ariege) interniert war, eine große Summe Geld aus den
Vereinigten Staaten, um den hungernden Gefangenen zu helfen.
Nach dem II. Weltkrieg zog Lina Simonetti nach Marseille, wo sie ihre
Tätigkeit in der anarchistischen Bewegung fortsetzte.
Eugenia Lina Simonetti starb 1964 in Marseille.
Quelle: Augisto Cantaluppi / Marco Puppini “Non avendo mai preso un fucile
tra le mani“;
International Newsletter of Communist Studies XX/XXI (2014/15), nos.
27-28 - Avgust Lešnik Ksenija Vidmar Horvat University of Ljubljana
Slovenia - The Spanish Female Volunteers from Yugoslavia as Example of
Solidarity in a Transnational Context
Hervé Lemesle „Parce que tout ce qui est difficile était facile »? Les
femmes de Yougoslavie et la guerre d’Espagne“;
http://maitron-en-ligne.univ-paris1.fr/spip.php?mot18581
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