Schrijver, Adriana (Jeanne)
Adriana wurde am 28. Januar 1907 in Middelburg geboren.
Am 2. September 1938 wurde Jeanne von der Amsterdamer Polizei angehört. Sie war im Besitz ihres Reisepasses, den sie am 6. August 1938 in Barcelona erhalten hatte mit dem Hinweis: "Der Inhaber dieses Reisepasses muss sich unverzüglich nach der Ankunft in den Niederlanden bei der Polizei melden." Sie tat das nicht - und von allem, was über sie gefunden wurde, war Adriana Schrijver nicht der Prototyp eines gehorsamen Mädchens.
Sie berichtete der Polizei, dass sie im September 1936 nach Spanien ging, um sich über die wirtschaftliche Situation in diesem Land zu informieren und dort ein Buch zu schreiben.
Um ihren Lebensunterhalt zu sichern, hatte sie bei Radio Barcelona gearbeitet, und das scheint der einzige Teil ihrer Geschichte zu sein, der richtig ist. Darüber hinaus gab sie an, dass sie sich nicht für Politik interessierte und kein Mitglied einer Partei war.
Der betreffende Polizeibeamte hatte jedoch einige Nachforschungen angestellt, und er schrieb: „1933 wurde sie bereits wegen Beleidigung des Premierministers Colijn verhaftet.“
Seit 1928 war sie Mitglied der Kommunistischen Partei. 1929 lebte sie mit dem bekannten Kommunisten J. Mulder zusammen, mit dem sie auf dem Motorrad nach Russland fuhr. 1930 wurde sie Direktorin der " Rood Front strijdersbond" und kehrte 1931 nach Moskau zurück. Hier lebte sie mehr als ein Jahr. Sie war Schülerin der Lenin-Schule.“
Auch die Vorgeschichte ihres Vaters, Hubrecht Dingenes Schrijver, wurde überprüft.  Ihr Vater war 1921 Vorsitzender der Kommunistischen Partei in Amersfoort.
Aus den Stempeln in ihrem Reisepass war zu ersehen, dass sie zwischen September 1936 und August 1938 dutzende Male die Grenze zwischen Spanien und Frankreich überquerte. Wahrscheinlich war sie Kurier.
Während der deutschen Besetzung war sie im Widerstand. Laut dem CPN-Gedenkbuch gehörte sie der Widerstandsgruppe Kastein an.
Jeanne Schrijver war Erfinderin und Ausführende zahlreicher Angriffe auf deutsche Ziele, darunter die Sprengung eines Lagerhauses der Wehrmacht und Brandstiftung im regionalen Arbeitsamt in Arnheim. Nachdem sie gefangen genommen wurde, hatte sie Angst, grausamen Interviewtechniken zu unterliegen. Deshalb hat sie sich im Büro des Sicherheitsdienstes in Arnheim das Leben genommen.
Einige Monate später wurde auch ihr Vater, Hubrecht Schrijver, verhaftet. Auch er überlebt den Krieg nicht.
Adriana Schrijver starb am 30. Dezember 1942 in Arnhem.


Quellen: Informationen von Giny Klatser, Niederlande;
https://spanjestrijders.nl/bio
„Niederländische Spanienkämpfer – Der Spanische Bürgerkrieg und der Widerstand gegen den Faschismus 1936-1945“ Vortrag Rien Dijkstra, Veröffentlicht am: Samstag, der 26. Mai 2018 von der Redaktion des KFSR (Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik)