Scholem, Emmi
Emmy wurde 1906 geboren. Sie wuchs im Hannover auf, besuchte die Volksschule und schloss sich 1911 der Sozialistischen Arbeiter-Jugend an. Emmy lernte den Beruf einer kaufmännischen Angestellten, arbeitete später sowohl als Kontoristin als auch als Stenotypistin und Sekretärin.
1913 lernte sie Werner Scholem kennen und sie heirateten Ende 1917. Das Ehepaar hatte zwei Töchter.
Beide engagierten sich in der Antikriegsbewegung.  Emmy wurde 1917 Mitglied der Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD), und 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei. Sie arbeitete als Sekretärin des Zentralkomitees, verlor jedoch mit dem Parteiausschluss ihres Mannes 1926 diese Arbeit. Sie arbeitete nun wieder in ihrem Beruf.
Nach dem Machtantritt der Faschisten 1933 wurde sie gemeinsam mit ihrem Mann verhaftet. Beiden wurde „Wehrkraftzersetzung“ vorgeworfen. Werner Scholem wurde 1940 im KZ Buchenwald ermordet.
Emmy gelang jedoch 1934 nach einem Hafturlaub gemeinsam mit den beiden Töchtern die Flucht über Paris nach England.
In Spanien arbeitete sie als Journalistin war die Lebensgefährtin von Isidor Aufseher (Mitglied der DAS - Deutsche Anarchosyndikalisten). Sie arbeitete in Spanien für englische Zeitungen.  Mit Isidor Aufseher ging sie nach Paris. Über ihre Zeit in Spanien hat Emmi kaum gesprochen.
Nach dem II. Weltkrieg kehrte Emmy Scholem 1949 nach Deutschland (BRD) zurück Sie erhielt nach längeren Verwaltungsakten eine Rente als politisch Verfolgte.
In Hannover engagierte sie sich sehr in der jüdischen Gemeinde und konvertierte schließlich zum Judentum. Sie starb am 14. Juni 1970 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Bothfeld beigesetzt.

Quelle: Deutsche AntifascghistInnen in Barcelona 1933 – 1939 von Dieter Nelle, Ulrich Linse, Harald Piotrowski, Carlos Garcia S. 365;
Emmy Scholem - Wikipedia