Napione, Emilia

        Napione, Emilia

Sie wurde am 23. Januar 1901 in Carrouge (Schweiz) geboren. Die Familie kehrte am 18. Mai 1906 aus der Schweiz nach Italien zurück. Sie war Anarchistin, von Beruf Näherin und heiratet den Anarchisten Domenico Rosso. Sie lebte in Turin, emigrierte 1923 nach Frankreich. Im August 1926 kehrte sie unter dem Namen Louise Lahaye nach Italien zurück. In Turin verteilte sie anarchistische Flugblätter, wurde verhaftet, jedoch nach kurzer Zeit wieder freigelassen.  Sie kehrte illegal nach Frankreich zurück.
Es ist sehr schwierig, ihren Weg zu verfolgen. So lebte sie in Nordafrika, zuerst in Algerien, dann in Tunesien und Marokko. Emilia tourte durch die Maghreb-Länder als Tänzer und gab Tanzstunden. Sie könngte als "Weltenbummlerin“ bezeichnet werden. So finden wir sie in
Nordafrika, Jena/Deutschland, Marokko, Casablanca, Tanger, Barcelona, Paris, Lissabon, in Österreich, der Tschechoslowakei, Griechenland, Holland, Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen und Belgien.
1936 lebte sie in Antwerpen/Belgien und reiste von hier aus in das republikanische Spanien. Hier arbeitete sie als Hilfsschwester in einer anarchisch-gewerkschaftlichen Einheit, Columna Ortiz, die an der aragonischen Front eingesetzt war. Einige Zeit später war sie Hilfsschwester in einem Krankenhaus in Madrid.
Emilia wurde der Spionage verdächtigt. Sie musste 1937 Madrid verlassen und suchte in Valencia Zuflucht. Hier wurde sie verhaftet und verbrachte mehr als fünf Monate in Gefängnissen. Schließlich wurde sie für nicht schuldig befunden.
Im Frühjahr 1938 verließ sie Spanien und reiste nach Frankreich. Es gelingt ihr, nach einer kurzen Inhaftierung in Toulon, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.  
Emilia arbeitete auf einem Bauernhof. Dort blieb sie bis zum Sommer 1940. Sie wurde als unerwünschte Ausländerin über zehn Monate lang im Lager Rieucros (Mende) interniert und verließ das Lager im Mai 1941.
Sie kehrte nach Turin zurück. Emilia wurde festgenommen, verhört und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Ende September 1943 erhielt sie ihre Freiheit zurück.   

Quelle: Augisto Cantaluppi / Marco Puppini “Non avendo mai preso un fucile tra le mani“

Foto mit Genehmigung der Autoren Augisto Cantaluppi / Marco Puppini

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