Mezić-Šiljak, Dobrila Dr. - Jugoslawien
Sie wurde 1909 in Pljevlja geboren und war Ärztin. Sie studierte Medizin
an der Universität in Belgrad und schloss das Studium 1935 ab. Sie
heiratete Aleksandar Mezić (1910-1973), einen serbischen Arzt jüdischer
Herkunft. Das Ehepaar war vor seiner Abreise nach Spanien im Juli 1937
weder politisch noch gewerkschaftlich organisiert.
Aleksandar Mezić überquerte die Pyrenäen zwischen Perpignan und Figueras
im Juli 1937 gemeinsam mit dem serbischen Arzt Gojko Nikoliš. Dobrila
Mezić kam im folgenden Monat in Spanien an.
Das Paar arbeitete zuerst in Albacete und Madrigueras und dann in Denia.
Dort leitete er ein 700-Betten-Krankenhaus, während sie sich um ein
Waisenhaus mit 60-80 Kindern kümmerte und den spanischen Mitarbeitern
Erste-Hilfe-Kurse gab.
Anfangs durch ihre mangelnden Spanischkenntnisse behindert, erhielten sie
Hilfe von dem serbischen Freiwilligen Milojko Teofilović , der im Mai 1936
in Spanien angekommen war und als Dolmetscher diente, bis sie selbst die
spanische Sprache beherrschten.
Pepita Vidal, die Ehefrau von Milojko Teofilović berichtete über Dobrila
in ihren Memoiren folgendes: "Doktor Mezić war eine außergewöhnliche Frau
und Genossin. Sie hat in ihrem kurzen Leben viel Gutes getan, nicht nur
für mich, sondern auch für alle, die sie kannten und kennen gelernt
haben".
Dobrila wurde bei einem feindlichen Luftangriff in Castellón de la Plana,
der die Evakuierung nach Barcelona aufhielt, am Bein verwundet.
Das Paar erreichte die französische Grenze im Januar 1939. In Frankreich
wurde das Ehepaar Mezić interniert. Aleksandar in Saint-Cyprien
(Pyrénées-Orientales), Gurs (Basses-Pyrénées) dann Argelès-sur-Mer
(Pyrénées-Orientales) und Dobrila in Rieucros (Lozère), dann in
Saint-Zacharie (Var). Aleksandar floh aus Argelès und erreichte im März
1941 Marseille, das damals neben Paris eines der beiden Hauptzentren war,
dass die ehemaligen Interbrigadisten aufnehmen und ihre Rückkehr nach
Jugoslawien ermöglichen sollte.
Das Ehepaar Mezić trat 1941 der französischen Kommunistischen Partei bei
und kehrte nicht nach Jugoslawien zurück. Sie nahmen an der Schaffung des
Gesundheitsdienstes zur Versorgung der Flüchtlinge und Widerstandskämpfer
teil, die sich in den Bouches-du-Rhône zu organisieren begannen. Als die
Deutschen im November 1942 die Südzone besetzten, nahmen sie den aktiven
Kampf gegen die Faschisten auf.
Dobrila sprach inzwischen fließend Französisch. Ungeachtet ihrer
angegriffenen Gesundheit war sie sehr aktiv, sie pflegte Verwundete, gab
Krankenpflegeunterricht, fungierte als Kurier, mobilisierte Emigranten
politisch, leitete das Konsulat nach der Befreiung der Stadt am 28. August
1944 und leitete das jugoslawische Befreiungskomitee für die Südzone. Sie
wurde in den Rang eines Majors und ihr Mann in den Rang eines
Oberstleutnants befördert.
Im Januar 1945 kehrten beide über Bari (Italien) nach Belgrad zurück,
traten in Titos Armee ein und arbeiteten im Lazarett in Šabac (Serbien).
Aleksandar leitete dort die chirurgische Abteilung.
Nach dem Ende des Krieges wurde 1946 ihr Sohn Wladimir geboren. Dobrila
leitete die dermatologische Klinik der Belgrader Fakultät. 1953 starb
Dobrila Mezić-Šiljak in Belgrad infolge einer Operation. Eine Apotheke in
ihrer Heimatstadt nahm ihr zu Ehren ihren Namen an.
Aleksandar Mezić arbeitete weiterhin als Chirurg im Gesundheitsdienst der
Volksarmee Jugoslawiens (JNA) im Rang eines Generals und leitete die
chirurgische Klinik der Fakultät Belgrad. Von 1963 bis 1965 war er
Vorsitzender der Gesellschaft der Ärzte Serbiens.
Quelle: Čedo Kapor: Za mir i progres u svijetu - Svjetlost štampa Verlag
Sarajevo, 1999;
Vjeran Pavlakovic „Jugoslav volunteers in the Spanish Civil War“;
Volontaires Espagne républicaine - Maitron;
International Newsletter of Communist Studies XX/XXI (2014/15), nos.
27-28 - Avgust Lešnik Ksenija Vidmar Horvat University of Ljubljana
Slovenia - The Spanish Female Volunteers from Yugoslavia as Example of
Solidarity in a Transnational Context;
Hervé Lemesle „Parce que tout ce qui est difficile était facile »?
Les femmes de Yougoslavie et la guerre d’Espagne“;
http://maitron-en-ligne.univ-paris1.fr/spip.php?mot18581