Lorska, Dorota (Dora) Dr. geb. Goldszajder (Kleinova)

        Lorska, Dora   Dora Lorska rechts

Sie wurde am 03.11.1913 in Kielce (Polen) geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. hr Vater war Stadtrat und Vertreter der Gewerkschaft der jüdischen Handwerker. Dora besuchte ein jüdisches Privatgymnasium. Da sie als Jüdin in Warschau nicht Medizin studieren durfte, ging sie an der Karls-Universität in Prag.Dorota war inzwischen tschechische Staatsbürgerin geworden 
Als sie 1937 ihr Studium abschloss, herrschte in Spanien bereits Krieg. In der Tschechoslowakei gab es die Solidaritätsbewegung zur Unterstützung der spanischen Republik. Ein medizinisches Team für das Krankenhaus der Internationalen Brigaden wurde ins Leben gerufen. Dora wurde Mitglied dieses Teams.
Sie arbeitete in Spanien im Hospital Jan Komensky, das in Guadalajara stationiert war. Später arbeitete sie im Sanitätszentrum in Benicássim. Hier lernte sie den polnischen Arzt Dr. Andrzej Lorski-Lorbeerbaum kennen. Sie heirateten noch in Spanien. Hier wurde sie auch Mitglied der Kommunistischen Partei.
Nach dem Ende der Spanischen Republik ging sie mit ihrem Mann nach Paris. Sie half internierten Spanienkämpfern, fand Arbeit in einem Krankenhaus bei Paris und kämpft später in der Rèsistance. Sie wurde 1943 verhaftet, gefoltert und kam ins KZ Auschwitz-Birkenau. Als Häftlingsärztin musste sie für Dr. Mengele und für Dr. Clausen arbeiten. Sie bekam Kontakt zur Widerstandsbewegung im KZ und konnte so Berichte über die Verbrechen der Ärzte nach draußen schmuggeln.
1945 wurde sie von Auschwitz nach Ravensbrück verlegt und musste mit auf den Todesmarsch. Am 2. Mai 1945 wurde sie bei Neustadt-Glewe befreit. Sie arbeitete als Ärztin für die tschechische Repatriierungsmission für Westeuropa in Paris und organisierte den Rücktransport der tschechischen Waisenkinder.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann lebte sie seit 1947 in Prag und arbeitete als Betriebsärztin. Die Verhaftung des Amerikaners Noel Field 1949 in Prag als angeblichen Spion brachte auch Dora Lorska ins Gefängnis. Sie erhielt eine Gefängnisstrafe. Im Dezember 1954 wurde sie entlassen und zwei Jahre später rehabilitiert. Sie kehrte zu ihrem Mann, der inzwischen in Warschau lebte, nach Polen zurück. An einer Klinik in Warschau arbeitete sie als Ärztin. 1964 stellte sie sich als Zeugin im Uris-Dering-Prozess der Vergangenheit und ihren Gräueln.
Am 25. Oktober 1965 starb Dora Lorska in Warschau.

Quellen: Arno Lustiger „Schalom Libertad!“ Verlag Büchergilde Gutenberg 1989;
Renèe Lugschitz: Spanienkämpferinnen -  LIT Verlag Münster;
Archiv Moskau Akten RGASPI;
Jews in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive
„Polskie ochotniczki w Brygadach Międzynarodowych“ - Piotr Ciszewski und Foto
 
 
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