Leroy, Marcelle

Marcelle wurde am 19.04.1885 in Yvoz-Ramet geboren.
Von 1900 bis 1906 lebte sie in Russland, da ihr Vater für verschiedene belgische Firmen dort arbeitete. Sie lernte Russisch, entdeckte die marxistische Literatur und nahm an der Revolution von 1905 teil.
Sie heiratete Louis Godefroid und hatte vier Kinder. 1929 wird die Ehe geschieden.
Auf Wunsch von Isabelle Blume wird Marcelle Leroy 1919 die nationale Sekretärin der belgischen Sektion der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit, an der sie aktiv beteiligt ist.
1926 trifft sie sich regelmäßig mit belgisch-russischen Intellektuellen. Sie trat 1927 der Menschenrechtsabteilung bei.
Marcelle betrieb eine Pension in Ixelles. Sie heiratete 1932 den Holländer Hendrik Heyligers und wurde später von ihm geschieden.
Im Juni 1933 nahm sie an der Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz gegen Krieg und Faschismus mit Isabelle Blume, Alice Pels, Hélène Burniaux und Germaine Hannevart teil. Die belgische Sektion des Nationalen Frauenausschusses wurde am Tag nach dem Treffen in Paris offiziell gegründet, und Marcelle Leroy wurde zur Sekretärin ernannt. Sie trat der belgischen Sektion der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit sowie der Liga der Arbeiterinnen gegen Krieg und Elend bei.
1937 leitete sie eine Frauendelegation nach Spanien und besuchte das Internationale Brigadenkrankenhaus in Benicassim. Marcelle leitete die belgischen Delegatio, die am II. Internationalen Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der vom 2.7. – 12.7.1937, während des Spanischen Krieges, in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.
“Belgien, die am meisten vom Industrialismus durchdrungene Nation, schickte als Gesandte Marcelle Leroy, eine Frau mit hoher Stirn, durchdringendem Blick und ernstem Gesichtsausdruck. Mit ihrem Mute spendenden Worten und ihrem brüderlichen Herzschlag war sie die Beauftragte, uns eine kollektive Bekundung der Solidarität, repräsentiert durch die Kinderkolonie von Can Toni Gros, deren Unterhalt zu Lasten dieser ausländischen Kameradinnen geht, zu überbringen.”
Sie besuchte das Krankenhaus der Internationalen Brigaden in Benicassim.
Sie wurde Journalistin und arbeitete für die Zeitung „Women“.
Bei den Wahlen im Oktober 1938 kandidierte sie auf der kommunistischen Liste in Forest. Marcelle wurde gewählt und gehörte ab Januar 1939 dem Gemeinderat an. Im April 1940 trat sie zurück.
Marcelle Leroy wechselte häufig ihre Adresse, um einer Verhaftungen zu entgehen. Im Oktober 1940 heiratete sie Hubert Frère. Das Paar zog im Juni 1942 nach Ixelles.
Sie kämpfte im Widerstand und hielt Verbindungen zur Kommunistischen Partei. Am 17. März 1944 wurde sie als Widerstandskämpferin verhaftet. Marcelle wurde in die Gefägnissen in Saint-Gilles, Köln, Vught gebracht, bevor sie im September 1944 nach Ravensbrück deportiert wurde. Am 29. Juni 1945 kehrt sie in die Heimat zurück.
In den 1950er Jahren starb ihr Ehemann.
Marcelle war in politischen Gefangenenverbänden und in der Kommunistischen Partei aktiv.
Marcelle Leroy starb im Oktober 1979.

Quelle: Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013;
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