Langer, Marie geb. Glas verw. Manovil (Mimi)

            Langer, Marie  

Sie wurde am 31.08.1910 in Wien geboren, war Ärztin und war seit 1933 Mitglied der KPÖ. 1935 schloss sie ihr Medizinstudium ab, ließ sich zur Anästhesistin ausbilden, arbeitete in der Frauenabteilung der Psychiatrischen Universitätsklinik und trat der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV) bei.
Ende Oktober 1936 ging sie mit ihrem späteren Ehemann Dr. Max Langer nach Spanien und arbeitete im Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden als Anästhesistin im Feldlazarett Colmenar bei Madrid und in Murcia.
1939 heiratete sie Dr. Max Langer, emigrierte nach Uruguay und 1942 übersiedelte sie nach Argentinien. Hier arbeitete sie als Analytikerin. Marie war maßgeblich an der Gründung der Asociación Psicoanalitica Argentina (APA) beteiligt. 1971 trat Marie aus der APA aus. Sie geriet in Konflikt mit dieser Organisation wegen ihres gewerkschaftlichen Einsatzes und ihres Engagements für eine linke Psychoanalyse.
Marie schloß sich der plataforma-argentina an, einer psychoanalytischen Vereinigung, die sich für eine sozial und politisch aktive Psychoanalyse einsetzte. 1972 wurde Marie zur Präsidentin der Federacion Argentina de Psiquiatras (FAP) gewählt. Sie gründete die Coordinatora Trabajadores de Salud Mental (CTSM), eine Initiative, die die Hierarchien im Krankenhaus aufheben wollte, und wurde 1974 als Assistenzprofessorin auf einen Lehrstuhl berufen. Marie musste jedoch im selben Jahr Argentinien verlassen, weil ihr Name auf den Todeslisten der Alianza Anticomunista Argentina (AAA) stand. Sie ging nach Mexiko, später nach Nicaragua. Hier arbeitete sie am Aufbau eines psychosozialen Dienstes mit und organisierte 1986 in Havanna den weltweit ersten Kongress Marxismus und Psychoanalyse. Ihr Ehemann, Dr. Max Langner, kam Ende Oktober 1936 auf Einladung eines britischen Hilfskomitees über England und Frankreich nach Spanien. Er war Chefarzt in Colmenar bei Madrid (Chirurg) und in Murcia (Leiter der Orthopädischen Abteilung). Marie Langner starb 1987 in Buenos Aires an Lungenkrebs.


Quelle: http://www.doew.at/erinnern/biographien/spanien
"Wir kämpften mit" von Gusti Jirku
http://sidbrint.ub.edu/en/node/15714 und Foto

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