Lagerlöf, Selma Ottilia Lovisa - Schweden
Sie wurde am 20. November 1858 auf Gut Mårbacka in der heutigen Gemeinde
Sunne, Värmland, Schweden geboren. Sie war die Tochter des Gutsbesitzers
Leutnant Erik Gustaf Lagerlöf. Ihre Mutter, Louise Lagerlöf, kam aus einer
vermögenden Kaufmannsfamilie.
Die Töchter der Familie erhielten zu Hause von Gouvernanten
Privatunterricht, im Gegensatz zu den Brüdern, die eine öffentliche Schule
besuchten. Selma wurde mit einem Hüftleiden geboren, ein leichtes Hinken
blieb ein Leben lang.
In den 1860er Jahren verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage in
Värmland. Die Familie musste 1890, nach dem Tod des Vaters, Mårbacka
verkauft.
Gegen den Wunsch ihres Vaters ging sie 1881 nach Stockholm und besuchte
dort bis 1882 ein Mädchen-gymnasium.
Es folgte die die Ausbildung zur Volksschullehrerin am Königlichen Höheren
Lehrerinnenseminar in Stockholm.
Nach ihrer Abschlussprüfung 1885 arbeitete Selma als Volksschullehrerin in
Landskrona. Bis 1895 blieb sie dort. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit
versuchte sie sich als Literatin. Ihr erster Roman „Gösta Berling“
erschien 1891.
Sie gab 1895 den Lehrerberuf auf und machte eine große Reise durch
Südeuropa. 1897 zog Selma nach Falun.
Der erste Band des Romans „Jerusalem“ brachte ihr den endgültigen
Durchbruch als Schriftstellerin. Ihr bekanntestes Buch „Die wunderbare
Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ erschien 1906.
Im Jahr 1907 wurde ihr die Ehrendoktorwürde der Philosophie von der
Universität Uppsala verliehen. 1909 erhielt sie als erste Frau den
Nobelpreis für Literatur und wurde als erste Frau in die Schwedische
Akademie aufgenommen. 1928 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der
Universität Greifswald.
Selma kaufte mit dem Nobelpreisgeld das Gutshaus von Mårbacka zurück und
lebte seit 1923 das ganze Jahr dort.
Eine innige Freundschaft verband sie ab 1884 mit Sophie Elkan, die bis zu
deren Tod im Jahr 1924 währte. Selma lernte in Falun die Studienrätin
Valborg Olander kennen, woraus sich eine lebenslange Liebesbeziehung
entspann. 1907 nahm sie den sechsjährigen Nils Holgersson als Pflegesohn
auf.
Selma engagierte sich insbesondere in Fragen des Frauenrechts.
Im Jahr 1933 beteiligte sie sich an einem Komitee zur Rettung jüdischer
Flüchtlinge aus Deutschland.
Sie gehörte der schwedischen Delegation an, die am II. Internationalen
Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der
vom 2.7. – 12.7.1937, während des Spanischen Krieges, in Madrid, Valencia
und Barcelona stattfand.
1940 half sie der deutsch-jüdischen Schriftstellerin Nelly Sachs und deren
Mutter, nach Schweden zu fliehen, und rettete so deren Leben.
In ihrer Heimatgemeinde Östra Ämtervik saß sie im Gemeinderat und war
Mitglied der Armenverwaltung. Sie half, so gut sie konnte, und schickte
oft Geldbeträge. Auch in den Krisenjahren in der Weltwirtschaftskrise
entließ sie keine Arbeiter, sondern stellte in Mårbacka sogar neue ein, um
die Not der Menschen zu lindern.
Um Finnland während des sowjetisch/finnischen Krieges 1939 finanziell zu
unterstützen, spendete Selma Lagerlöf ihre goldene Nobelpreis-Medaille.
Am 16. März 1940 starb Selma Lagerlöf
Quelle: Selma Lagerlöf – Wikipedia;
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim,
"Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto
Obrero, Valencia, 2013.
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