Jans,
Magdalene- Deutschland
Magdalena
wurde am 25. September 1898 in Krefeld geboren, dort arbeitete sie im
Textilwerk als Stückelegerin. Während
des Ersten Weltkriegs war sie in den Ehrenreich-Werken in Düsseldorf
tätig. Weil der Betrieb für den Krieg produzierte, beendete sie dort
ihre Arbeit.
1915
lernte sie Peter Jans kennen und heiratete ihn. Sie brachte ihren Sohn
Hans, dessen Vater im Krieg gefallen war, mit in die Ehe. Ihr Sohn Willy
wurde im November 1915 geboren. 1928
eröffneten die Eheleute ein Lebensmittelgeschäft. Das Geschäft lief gut
und sie konnten sich sogar ein Auto leisten.
Beide
waren Mitglieder der KPD. Während ihr Mann, als Hitler an die Macht kam,
in die Niederlande floh, blieb sie mit den Kindern in Krefeld. Mehrere
Haussuchungen musste sie über sich ergehen lassen. Gemeinsam mit ihren
beiden Söhnen folgte sie im September 1937 ihrem Mann, der 1936 nach dem
Putsch der Generäle als Freiwilliger nach Spanien ging.
Magdalena
lebte und arbeitete in Barcelona in einem Heim für Emigranten. Wie ihr
Mann gehörten beide Söhne den Internationalen Brigaden an.
Als
die Internationalen Brigaden im Oktober 1938 Spanien verlassen mussten,
brachte sie gemeinsam mit Guste Juttmann vier Schwerverwundete über die
französische Grenze in ein Hospital bei Marseille. Gemeinsam mit Chauffeur
und Wagen kehrte sie nach Spanien zurück mit dem Ziel, noch weiter zu
helfen. Später musste sie Spanien endgültig verlassen.
In
Frankreich hatte sie Kontakt zum Hilfskomitee für die Interbrigadisten,
war später interniert, sammelte nach der Entlassung Lebensmitteln für
Internierte in Argelès sur-Mer, gehörte einer Arbeitskompanie für
Ausländer in Bellac bei Limones an Hier traf sie ihren Mann wieder. Beide
schlossen sich der Résistance an.
Ihr
Sohn Willy wurde im Lager Argelès sur-Mer, interniert, von dort aus nach
Deutschland deportiert und kam ins KZ Dachau. Dort wurde er am 26. Oktober
1943 ermordet. Ihr Sohn Hans floh aus dem französischen Internierungslager
Gurs und schloss sich, wie die Eltern, der Résistance an.
Nach
der Befreiung Frankreichs kehrte sie sie nach Krefeld zurück.
Quellen:
Petra Lataster Czisch „Eigentlich rede ich nicht gern über mich“,
Werner
Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag
Edition AV 2015
Foto
aus "Unsere Heimat ist heute vor Madrid" - Dokumentarfilm von Christel
Priemer und Theo Löbbert (genehmigt)
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 351,
RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 348,
http://sidbrint.ub.edu/ca/node/43943
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