Haldane, Charlotte geb. Franken
Charlotte
Haldane wurde am 27. April 1894 in London geboren. Ihr Vater Joseph
Franken war ein Pelzhändler aus Deutschland. 1906 zog die Familie nach
Belgien. Sie lernte Stenografie und Schreibmaschine an einer Business
School in London. Nach Beendigung der Schule arbeitete sie als
Sekretärin bei einer Konzertagentur
Am 30. Juli 1918 heiratete sie Jack Burghes. 1920 arbeitete sie für den
Daily Express als freie Journalistin bis sie eine Vollzeit-Stelle bei
Lord Beaverbrook erhielt. Charlotte schrieb mehrere Artikel über die
Rolle der Frauen.
1924 interviewte sie den Wissenschaftler John Haldane und bald wurden
sie enge Freunde. Sie ließ sich von Jack Burghes scheiden und heiratete
am 11. Mai 1926 John Haldane. Charlotte wurde Mitglied der Labour Party
und, wie ihr Ehemann, war sie an linker Politik interessiert.
Besorgt war sie über die Entstehung des Faschismus in Deutschland und
Italien. 1933 reiste sie nach Spanien und unterstützte die
Sozialistischen Partei (PSOE) und die Kommunistischen Partei (PCE) im
Kampf gegen die Falange Española und anderen extremen rechten Parteien.
Bei Ausbruch des Spanischen Krieges gehörte ihre ganze Solidarität der
Volksfront-Regierung und sie kritisierte die Nichteinmischungspolitik
der britischen Regierung.
Sie gehörte der britischen Delegation an, die am II. Internationalen
Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm,
der vom 2.7. – 12.7.1937 in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.
Charlotte und ihr Ehemann traten der Communist Party of Great Britain
bei und waren aktiv bei der Beschaffung von Geld für die Internationalen
Brigaden. Charlotte war an der Organisation des Systems für die
Sicherheitsüberprüfung und den Transport der britischen Freiwilligen von
Paris nach Spanien beteiligt.
Im Mai 1937 schloss sie sich der Duchess of Atholl, Eleanor Rathbone,
Ellen Wilkinson und J. B. Priestley an, um das Hilfskomitee für Spanien
zu gründen.
Ihr Sohn Ronnie Haldane ging nach Spanien in die Internationalen
Brigaden, wurde an der Jarama-Front schwer verletzt und kehrte im August
1937 nach England zurück.
Noch im selben Jahr besuchte sie Spanien mit dem Sänger und Schauspieler
Paul Robeson und seiner Eslanda Goode und berichtete über den Krieg für
den Daily Worker.
Im Februar 1939 wurde Charlortte zur Redakteurin von Woman Today, einer
Zeitschrift für linke Feministinnen, ernannt. Darüber hinaus gründete
sie das Frauenkomitee für Frieden und Demokratie (Women's Committee for
Peace and Democracy).
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unternahm Charlotte den Versuch,
Kriegsreporterin an der Front zu werden. Zu dieser Zeit gab es in
Großbritannien keine Kriegsberichterstatterinnen, und sie wurde vom
Daily Herald und vom Daily Express abgewiesen.
Im August 1941 entschied der Daily Sketch, sie als Kriegsreporterin in
die Sowjetunion zu schicken. Im November 1941 kehrte sie nach London
zurückkehrte. Im gleichen Jahr verließ Charlotte die Kommunistische
Partei Großbritanniens.
Ihre Ehe wurde im November 1945 geschieden. John Haldane blieb Mitglied
der Kommunistischen Partei.
Charlotte Haldane starb am 16. März 1969.
Quelle: Charlotte Haldane - Spartacus Educational; und Foto
Jim Fyrth und Sally Alexander: Womens voices the Spanish
Civil War - Lawrence&Wishart London 1991;
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a
Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural
Instituto Obrero, Valencia, 2013.
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