Glavaš, Marija geb. Peči, Marija - Jugoslawien
Sie wurde am 20. November 1902 in Našice/Kroatien in eine Arbeiterfamilie
geboren. Marija besuchte fünf Jahre lang die Grundschule und machte dann
eine Lehre als Näherin.
Sie emigrierte am Tag nach der Ausrufung der Diktatur durch König Alexander
I. am 6. Januar 1929 nach Frankreich. 1930 wurde sie Mitglied der
jugoslawischen Sektion der Kommunistischen Partei Frankreichs.
Marija engagierte sich in der CGTU, dem Roten Kreuz und einem Gesangsverein.
Auf Vorschlag der Partei wurde sie im Dezember 1931 (nach ihren Angaben im
Januar 1933) nach Moskau geschickt. Dort war sie Bibliothekarin und später
Studentin an der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des
Westens (KUNMZ). Hier war einer ihrer Lehrer Drago Simeoni, genannt Drago
Ivković , den sie wahrscheinlich in Zagreb kennengelernt und in Paris
geheiratet hatte.
Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens wies sie im Juli
1936 an, nach Paris zurückzukehren. Hier absolvierte sie einen
Erste-Hilfe-Kurs, während Drago Simeoni unter dem Pseudonym Drago Peloža
direkt nach Spanien reiste.
Marija verließ Paris im April 1937 und reiste gemeinsam mit Liza Gavrić mit
dem Zug nach Marseille. Dort angekommen reisten auf der „Ciudad de
Barcelona“ von Marseille nach Barcelona, die einen Monat später von einem
italienischen U-Boot torpediert wurde.
Später erinnerte sie sich an diese Überfahrt: "Ich werde diese
Schiffsreise nie vergessen. Wir kamen aus allen möglichen
Nationalitäten, aber wir wollten und dachten alle das Gleiche - nach
Spanien zu gehen, um zu helfen. Und die deutschen "Stukas" flogen so
tief über uns hinweg, dass wir kaum an Deck gingen. Wir trennten uns
während der gesamten Überfahrt nicht von unseren Schwimmwesten. Das
Schiff fuhr immer nahe der Küste, für den Fall, dass die Faschisten
angreifen würden... Als wir in Spanien ankamen, erfuhren wir, dass die
Deutschen ein Schiff versenkt hatten, das am selben Tag wie unseres in
Marseille ausgelaufen war. Es war voll mit Freiwilligen".
Marija wurde als Krankenschwester im Krankenhaus Nr. 1 in Albacete und dann
in Mahora eingesetzt. Ihr Ehemann Drago Simeoni kämpfte im November 1936 an
der Madrider Front im Thälmann-Bataillon der XII. Internationalen Brigade.
Er wurde verwundet und kam mit einer schweren Beinverletzung ins Krankenhaus
von Murcia. Hier wurde Drago politischer Kommissar und Mitte 1937 nach
Frankreich evakuiert.
Ende September 1937 kehrte Marija nach Paris zurück. Die Rückreise unternahm
sie gemeinsam mit dem kroatischen Schriftsteller August Cesarec und Stjepan
Cvijić.
Nachdem sie einige Zeit in Paris für die Kommunistische Partei Jugoslawiens
gearbeitet hatte, begab sich Marija im Februar 1938 auf eine Mission nach
Italien, die ihr von Ivan Srebrenjak übertragen wurde. Hier hielt sich auch
Dragot Simeoni auf.
Danach ging sie als Kurierin nach Zagreb, um Ognjen Prica, einem Mitglied
der neu gegründeten Kommunistischen Partei Kroatiens (KPH), und Stevan
Galogaža, dem Leiter der Roten Hilfe, Anweisungen für die Anwerbung
künftiger Freiwilliger zu übermitteln. Sie kehrte nach Paris und Ende 1938
endgültig nach Zagreb zurück.
Da ihr Mann bei seiner Rückkehr nach Jugoslawien verhaftet und in Vukovar
unter Hausarrest gestellt wurde, hat sie sich ihm dort angeschlossen. Dem
Paar gelang es 1940 nach Zagreb zurückzukehren. Drago war Invalide und
Marija war krank, so dass sie sich 1941 nicht den Partisanen Titos
anschlossen.
Marija wurde jedoch aktiv in die Widerstandsbewegung eingebunden. Sie
versteckte gesuchte Aktivisten, nahm an geheimen Treffen teil, sammelte
Sanitärmaterial und besorgte falsche Dokumente.
Nach der Befreiung pflegte Marija Glavaš, die sich von Drago Simeoni
getrennt hatte und mit ihrem neuen Ehemann Šime Glavaš eine Tochter hatte,
ein Jahr lang die Verwundete und arbeitete dann bis 1948 in der Verwaltung
der Kommunistischen Partei (KPH) in Zagreb. Aus gesundheitlichen Gründen
ging sie 1952 in den Ruhestand.
Sie blieb aber in der Ligue communiste de Yougoslavie - Kommunistische Liga
Jugoslawiens (SKJ), der Ligue socialiste du peuple ouvrier de Yougoslavie -
Sozialistische Liga der Werktätigen Bevölkerung Jugoslawiens (SSRNJ), der
Ligue des syndicats de Yougoslavie - Gewerkschaftsbund Jugoslawiens (SSJ)
und der Front des femmes antifascistes - Antifaschistischen Frauenfront
(AFŽ) aktiv.
Maria Glavaš starb am 6. Mai 1988 in Zagreb.
Quelle: Čedo Kapor: Za mir i progres u svijetu - Svjetlost štampa Verlag
Sarajevo, 1999;
Avgust Lešnik Ksenija Vidmar Horvat University of Ljubljana Slovenia - The
Spanish Female Volunteers from Yugoslavia as Example of Solidarity in a
Transnational Context;
Hervé Lemesle „Parce que tout ce qui est difficile était facile »? Les
femmes de Yougoslavie et la guerre d’Espagne“
https://maitron.fr/spip.php?article246607 und Foto
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