Grossi, Ada -
Italien
Sie
wurde am 10. April 1917 in Neapel geboren. Ihr Vater Carmine Grossi, ein
bekannter Strafverteidiger und reicher Landbesitzer, war überzeugter
Sozialist. Ihre Mutter Maria Olandese war Opernsängerin. 1926 ging die
Familie ins Exil nach Buenos Aires. Ada studierte Gesang und Musik. Im
August 1936 verließ die Familie Argentinien. Sie kam in Antwerpen an,
reiste durch Luxemburg und Frankreich bis Barcelona. Die Brüder Renato und
Aurelio Grossi kämpften während des Krieges in Spanien an der Front.
Die Mutter Maria Orlandese pflegte Verwundete im Krankenhaus und
organisierte Konzerte für die Kämpfer. Maria Orlandese war die
unzertrennliche Begleiterin ihres Mannes. Ada und ihr Vater Carmine Grossi
arbeiteten beim Radiosender „Freiheit“ in Valencia und Barcelona, den ihr
Vater ins Leben gerufen hatte. Der Vater schrieb die Texte und abends las
Ada diese in italienischer Sprache im Radio.
Nach dem Sieg der Faschisten floh die Familie in Richtung Pyrenäen. Sie
entkam den Luftangriffen der Italiener, die aus Flugzeugen mit
Maschinengewehren die Flüchtlinge beschossen, über die Grenze nach
Frankreich.
Ada und ihre Mutter wurden im Lager Saône-et-Loire und dann in
Argelès-sur-Mer erst als Flüchtlinge interniert, später arbeiteten beide
als Krankenschwester.
Ada heiratete hier am 25 Januar 1941 Enrique Guzman, einen
republikanischen Arzt. Sie folgte ihm nach Spanien, wo er illegal den
Kampf gegen Franco aufnahm. Er wurde verhaftet, ein Militärgericht
verurteilte ihn zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe. Ada Grossi kehrte
nach Neapel zurück, als sie Witwe wurde.
Im Februar 1941 wurden ihre Mutter, ihr Vater und die beiden Brüder nach
Italien ausgeliefert, in Neapel verhaftet, verhört und zu Gefängnisstrafen
verurteilt.
In den letzten Jahren lebte Ada in Neapel in einem Haus zusammen mit ihrem
Bruder Aurelio.
Ada Grossi starb am 08. August 2015.
Quelle: Augisto Cantaluppi / Marco Puppini “Non avendo mai preso
un fucile tra le mani“;
A.I.C.V.A.S. – Associazione Italiana Combattenti Volontari
Antifascisti di Spagna (Italien)
Foto Genehmigung der Autoren Augisto Cantaluppi / Marco
Puppini