Greisinger, Gertrude verh. Santiago - Österreich

     Greisinger, Gertrude    Greisinger, Gertrude

Sie wurde am 16.06.1895 in Brünn geboren. Gertrude besuchte die evangelische Volksschule, machte ihr Abitur am Lyzeum, Lehre und Arbeit als Krankenschwester in Wien. 1930 wurde sie Mitglied der SPÖ. Gertrude beteiligte sich 1934 an den antifaschistischen Kämpfen in Österreich. Im Sommer 1936 ging sie nach Spanien und war bis Februar 1939 Krankenschwester im Hospital Onteniente bei Valencia. Im Juli 1938 heiratete sie in Barcelona Enrique Santiago Ribera, Vorsitzender der spanischen Gewerkschaft CGT und Leiter der staatlichen Sozialversicherungsanstalt. Sie wird Mitglied der KP Spaniens. 1939 führte ihr Weg nach Oran, Port-Vendres und Limoges.
Unter der deutschen Besatzung arbeitete sie als Hilfsschwester in einem Pariser Krankenhaus.
Nach der Befreiung war sie mit ihrem Mann beim Weltgewerkschaftsbund in Paris und Wien tätig. 1955 wurden sie von der Wiener Polizei aufgefordert, Österreich zu verlassen. Das Ehepaar verließ Österreich und lebte nun in der DDR. Enrique Santiago starb 1974. Gertrude arbeitete bis 1975 als Übersetzerin für Französisch und Spanisch beim FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund). Ihren Lebensabend verbrachte sie im Feierabendheim „Ludwig Renn“ in Berlin-Biesdorf. Gertrude Santiago starb am 23.2.1992 in Berlin.

Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospital befand. Heute heißt sie Ontinyent.

Quellen: Frank Schumann: Spaniens Himmel und deutsche Geschichte – Herausgegeben vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend, Abteilung Propaganda 1987 und Foto;
Renèe Lugschitz: Spanienkämpferinnen -  LIT Verlag Münster;