Götze, Irma

        Götze, Irma

Sie wurde am 3. Dezember 1912 in Leipzig geboren und war Kinderpflegerin. Irma war Mitglied der anarcho-syndikalistischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) und als Kurierin der Organisation in der Tschechoslowakei tätig. Sie wirkte auch an der Herstellung illegaler Schriften mit. 1935 emigrierte Irma Götze nach Spanien und nahm 1936 am Spanischen Krieg in Katalonien teil. Besonders engagierte sie sich bei den deutschen Anarcho-Syndikalisten in Barcelona für die Versorgung der Milizionäre. Im Mai 1937 wurde sie festgenommen.
Nach ihrer Freilassung emigrierte Irma 1939 nach Frankreich. Dort wurde sie als „feindliche Ausländerin“ in den Lagern Argelès-sur-Mer und Rivesaltes festgesetzt und geriet schließlich in die Hände der Gestapo. Das Oberlandesgericht Dresden verurteilte Irma 1942 wegen illegaler Arbeit für die FAUD zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten. Nach deren Verbüßung im Zuchthaus Waldheim wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Dort traf sie nach neun Jahren ihre Mutter Anna Götze wieder, die bereits seit acht Jahre eingesperrt war.
Während des Todesmarsches der Häftlinge im April 1945 gelang Mutter und Tochter die Flucht. Beide überlebten das Kriegsende.
Nach 1945 lebte Irma Götze in Leipzig und wurde SED-Mitglied. Sie starb 1958.
 

Quellen: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
Dieter Nelles, Ulrich Linse, Harald Piotrowski, Carlos Garcia “Deutsche Antifaschinnen in Barcelona 1933 – 1939“;
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Foto: Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 2 Verlag Edition AV 2016. S. 134;
Moskauer Archiv RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 363
 

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