Fruchter, Hanny Toni - Niederlande

        Fruchter, Hanny Toni
Sie wurde am 14 Juni 1913 in Duisburg in einer jüdischen Familie geboren.
Hanny verließ Deutschland und kam am 5. Oktober 1935 in Amsterdam an. Hier arbeitete sie als Apothekerassistentin. Sie heirateten am 20. Mai 1935 Abraham Muijs. Toni hatte nun die niederländische Staatsangehörigkeit. Die Ehe wurde am 1. Mai 1937 geschieden. 
Im gleichen Zeitraum traff Toni mit Selma Meijer zusammen, die dem Komitee "Hulp aan Spanje" angehört. Selma schlug Toni vor, in das republikanische Spanien zu gehen. Am 14. August 1937 erhielt sie ihr Visum von der Stadt Amsterdam für die Reise nach Spanien und reiste auf Kosten des Komitees von Paris nach Albacete. Toni arbeitete im Hospital von Onteniente, aber auch im niederländischen Hospital Villaneuva de la Jara.
Sie traf den deutschen Reinhart (Reinhold) Büttner, der in Pozo Rubio auf der Offiziersschule ausgebildet wurde. Sie verliebten sich und heiraten in Spanien.
Reinhard und Toni wurden der Spionage verdächtigt.  Im April 1938 ging sie nach Barcelona und bat um ein Transitvisum für Frankreich. In Erwartung dieses Dokuments wurde sie jedoch am 12. April 1938 in Barcelona verhaftet und dem Servicio de Investigación Militar (SIM) überstellt. Toni war sechs Wochen im Gefängnis. Nach ihrer Freilassung kehrte sie in die Niederlande zurück. Reinhart kam aus unbekannten Gründen in Spanien ums Leben.
Zurück in Amsterdam versuchte Toni, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Sie heiratete am 25. Mai 1939 Zygmunt Czyzes. Vier Monate später, am 2. September, wurde ihre Tochter Irene geboren. Die ganze Familie hat den Krieg nicht überlebt. Im November 1942 wurden sie nach Deutschland deportiert. Toni und Irene wurden am 26. Februar 1943 in Auschwitz getötet und Zygmunt am 30. April1943. Auch Tonis Eltern wurden in Auschwitz ermordet, ihre Mutter am 15. Dezember 1942 und ihr Vater am 3. September 1943. Tonis erster Ehemann, Abraham, wurde am 13. März 1943 in Sobibór getötet.

Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospital befand. Heute heißt sie Ontinyent.

Quelle: https://spanjestrijders.nl/bio
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag Edition AV 2015;
http://sidbrint.ub.edu/en/node/30864 und Foto