Friedemann, Golda geb. Weid
Golda und Max Friedemann
Golda wurde am 1. Juli 1907 in Dąbrowa/Polen geboren und lebte seit 1914 in
Berlin. Nach Beendigung der Mittelschule lernte sie an der Handelshochschule
Englisch, Französisch und später Spanisch. Sie arbeitete drei Jahre in einem
Büro und besuchte eine Abendschule für Modezeichnung. Nach deren Abschluss
wurde sie freischaffende Modezeichnerin. Golda war Mitglied der
Kommunistischen Partei Deutschlands und trat in den Kampfbund gegen den
Faschismus ein. Sie arbeitete illegal für die KPD in Berlin-Halensee.
Nachdem die Gestapo zwei Hausdurchsuchungen durchgeführt hatte, emigrierte
sie 1934 mit Max Friedemann, zuerst nach Dänemark, später nach Spanien. Sie
war beteiligt an den Vorbereitungen für die Volksolympiade in Barcelona.
Im Juli 1936 nahm sie gemeinsam mit anderen Antifaschisten an den Kämpfen in
Barcelona teil. Sie gehörte der Gruppe Thälmann an, zu deren Kommandant Max
Friedemann gewählt wurde. Die Gruppe kämpfte mit den Milizionären von CNT,
POUM und UGT/PSUC gegen das putschende Militär in Barcelona und als
Milizeinheit zwischen Huesca und Zaragoza bei Tardienta.
Golda hatte vor der Bildung der Gruppe Thälmann den Zustrom der Freiwilligen
in Barcelona koordiniert. Am 13. August 1936 heiratete sie Max Friedemann im
Kampfgebiet von Tardienta. Im September ging sie an die Front von Grañén im
Aragon. Sie arbeitete als Verbindungsfrau zur spanischen Stadtverwaltung,
als Hilfsschwester und als Dolmetscherin einer englischen Sanitätseinheit.
Am 9. Februar 1939 verließen Golda und Max Friedemann Spanien. In Frankreich
wurden sie inhaftiert und in mehreren Lagern interniert. Aus dem Lager Gurs
gelang ihnen die Flucht. Die Eheleute kämpften in der französischen
Widerstandsbewegung. Golda sammelte Geld und Lebensmittel für Internierte.
Beide wohnten 1945 in Paris und kehrten 1946 nach Deutschland
zurück.
Von 1961 bis 1965 lebte Golda mit ihrem Mann in China, der dort für die
DDR/Deutsche Demokratische Republik Handelsrat war. Sie arbeitete als
Dolmetscherin und erfüllte ehrenamtliche Aufgaben in der Botschaft. Bis ins
hohe Alter war sie politisch aktiv.
Golda Friedemann starb am 15. Mai 1997 in Berlin.
Quellen: Archiv Moskau RGASPI F. 545. 6. 351, RGASPI F. 545. 6. 354;
Bettina Meier „Deutsche Frauen im spanischen Exil“;
DRAFT - Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der
Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«;
Fernanda Romeu Alfaro “Mujeres en las Brigadas Internationales”;
Renèe Lugschitz „Spanienkämpferinnen“;
Frank Schumann „Spaniens Himmel und deutsche Geschichte“;
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 1 Verlag
Edition AV 2015
Jews
in The Spanish Civil War - Marxists Internet Archive S. 124
Foto (Auszug) aus Frank Schumann „Spaniens Himmel und deutsche Geschichte“ -
Herausgegeben vom Zentralrat der Freien Deutschen Jugend, Abteilung
Propaganda und
Werner Abel&Enrico Hilbert "Sie werden nicht durchkommen“ - Bd. 2 Verlag
Edition AV 2016, S. 129
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