Fridman, Sofia Juljewny
    Fridman, Sofia Juljewny

Sofia wurde am 22. März 1909 geboren und verbrachte die ersten sieben Jahren ihres Lebens in Paris, wo ihre drei älteren Schwestern studierten. Die Mutter kehrte 1916 zusammen mit den zwei jüngeren Kindern nach Russland zurück. Sofia erkrankte mit zwölf Jahren an Knochentuberkulose. Vier lange Jahre konnte sie nicht aufstehen, musste das Bett hüten und konnte nicht zur Schule gehen. Unterricht erhielt sie von ihren Schwestern, deren Männer und Freunden. Sie legte extern die Prüfungen für die Mittelschule ab und begann ein Studium für romanische Sprachen an der Fakultät der Leningrader Stattlichen Universität, die sie 1932 abschloss und sie heiratete. Eine Tochter wurde geboren. Während dieser Zeit arbeitete sie in der Leningrader Filiale von Intourist.
Ihr wurde vorgeschlagen als Dolmetscherin nach Spanien zu reisen, um dort für die sowjetischen Militärberater zu arbeiten. Mit ihr fuhren sechs junge Flieger. Offiziell fuhren sie als Touristen zur Weltausstellung nach Paris. Nach der Ankunft in Spanien war sie an der Madrider Front, später in Barcelona als Dolmetscherin für die sowjetischen Militärberater tätig. Von dort kehrte sie im August 1938 in die Sowjetunion zurück. Sie wurde mit der Militärischen Verdienstmedaille ausgezeichnet.
Nach der Rückkehr aus Spanien arbeitete sie als Dozentin für Französisch an der Leningrader Staatlichen Universität. Während der Blockade Leningrads durch die faschistischen Truppen lebte sie mit ihrem Kind bis zum 30. Januar 1942 in Leningrad. Ihr Ehemann war dann an der Leningrader Front Kommandeur eines Artilleriebataillons. Sie wurden mit einem Flugzeug aus dem belagerten Leningrad ausgeflogen. Sie hatten überlebt.
Von 1942 - 1944 arbeitete Sofia als Sekretärin des Direktors und unterrichtete im Tscheljabinsker Metallurgischen Werk. Sie zog nach Mariupol und trennte sich von ihrem Mann. Von 1944-1945 unterrichtete sie Englisch am Mariupoler Metallurgischen Institut. Übersiedelte nach dem Krieg nach Moskau und arbeitete als Dozentin in der Wissenschaftsakademie, am Lehrstuhl für Fremdsprachen, später in der Militär-Chemischen Akademie „Woroschilow“ und bis 1986 am Institut für Internationale Beziehungen.
Sofia Juljewny Fridman starb am 24. Februar 1993 in Moskau.  


Quellen: Fundación Pablo Iglesias (Hrsg.), Los Rusos en España 1936-1939, Madrid 2009;
Information von Ana Perez - Asociacion de Amigos de las Brigades Internationales Madrid;
Erinnerungen von Fridman, Sofia Juljewny an ihre Mutter Sofia Juljewny Fridman
Privatfoto Fridman, Sofia Juljewny

zurück