Feldstein, Pauline
Im Februar 1937 gründete sie zusammen mit Pierre Odéon und Renée Lamberet ein Waisenhaus in Llansa, die Colonia Ascaso-Durruti, das von der Organisation Solidarité Internationale Antifasciste (SIA) organisiert wurde. Bis zum Herbst 1938 fanden hier fast 300 Kinder im Alter zwischen 5 und 12 Jahren eine neue Heimat.
In einem Artikel der SIA vom 22. Dezember 1938 schrieb Graciano Lopez, der pädagogische Direktor der Kolonie, dass die Kolonie Ascaso- Durruti als eine der besten Einrichtungen in Spanien und auch außerhalb Spaniens angesehen werden kann. Die hervorragende Arbeit der Gründer Paulina Feldstein und Pierre Odeon, unterstützt von Louis Riera und Maria Ascaso, war in allen Bereichen des Lebens der Kolonie spürbar.  Zuerst sah man die Sauberkeit, die in einem Haus, in dem fast 300 Menschen lebten, so schwer zu erreichen war. Die Kinder gingen sorgsam mit dem Lehrmaterial, den Gemälden und mit dem Haus um. Pauline Feldstein, die Krankenschwester und Leiterin des Waisenhauses, evakuierte die Kinder im Februar 1939 nach Frankreich. Die Kommission für spanische Flüchtlingskinder (commission d’aide aux enfants espagnols réfugiés) bat den Präfekten, der ehemaligen Leiterin der Kolonie Llansa, Paula Feldstein, eine Arbeitskarte auszustellen.
Die Kinder wurden vorübergehend auf der Insel Oléron (Charentes-Maritimes) untergebracht, ein Sommerlager, das von den Pariser Genossenschaften (Coopérateurs parisiens) verwaltet wurde.Viele spanische Flüchtlinge, Erwachsene und Kinder, kamen nach dem Krieg nach Frankreich. Für sie mussten Unterkünfte gefunden werden. Auf die Insel Oléron kamen ab 1937 hunderte von Kindern, die bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges blieben.
Im Februar 1939 wurde auf der Insel , in Saint-Pierre, unter dem Vorsitz von Herrn Bourdet, der auch Vizepräsident der Liga für Menschenrechte (Ligue des droits de l’homme) war, ein Unterstützungskomitee für spanische Flüchtlinge (comité d’entraide aux réfugiés espagnols) gebildet.
Im maison Heureuse wurden seit 1937, nach der ersten großen Ausreisewelle, erstmals spanische Flüchtlinge untergebracht.
Bis März 1939 wohnten 579 spanische Kinder und 46 spanische Erwachsene in Boyardville, die hauptsächlich aus dem Waisenhaus Llansa in Katalonien, nahe der französischen Grenze, kamen.
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, im September 1939, verließen vor allem Kinder die verwaist oder von ihren Eltern getrennt waren, die Kolonie und kehrten nach Spanien zurück. Der Präfekt schrieb am 12. Oktober 1939 an den spanischen Konsul in Bordeaux, dass 232 spanische Kinder aus den Kolonien von l’Ormeau und Chéray am 8. Oktober von Hendaye/Frankreich repatriiert wurden.
Mitte April 1940 wurden die letzten Kinder von der in Paris ansässigen Internationalen Kommission für Kinderflüchtlinge (Commission internationale d’aide aux enfants réfugiés) in die Pax Colony in Andernos (Gironde) verlegt.
Bei der Eröffnung der Ausstellung "Basque Children Refugees in Maison Heureuse - 1937, 1938, 1939", am 11. Oktober 2012, sagte Cécile Chartier anlässlich des Gedenkens, in Anwesenheit einer spanischen Delegation: "Für die meisten Kinder, die in der Kolonie lebten, erscheint der Aufenthalt auf der Insel Oléron in ihrer Erinnerung als ein friedlicher Moment des Wohlbefindens. Die Abwesenheit von Krieg und Bombardierung wurde von ihnen als das Beste ihres neuen Aufenthaltsortes betrachtet. "

Quelle: Oléron terre d'accueil des enfants réfugiés espagnols (2) - Le Journal ...;
FELDSTEIN, Paula - Dictionnaire international des militants anarchistes;
L’enfance d’espagne a besoin de nous" article de R. Lamberet in SIA, Paris, n°1, 10 novembre 1938 & 22 décembre 1938// SIA n°14, 16 février & n°18, 16 mars 1939;
https://maitron.fr/spip.php?article156543

 
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