Fazekas, Erzsébet Dr. (Gelbert) - Ungarn

Sie wurde am 10.03.1900 in Budapest geboren. Ihr Vater war Buchhalter. Sie besuchte die Ungarische Akademie für Angewandte Kunst und studierte Innenarchitektur. Während der Ungarischen Räterepublik wurde Erzsébet Mitglied der Kommunistischen Jugendbewegung. Nach der Niederlage der Räterepublik musste sie im Herbst 1919 nach Wien fliehen. Sie wurde sie 1921 Mitglied der Kommunistischen Partei Ungarns und wurde zur Parteiarbeit nach Rumänien geschickt. Hier wurde sie mehrmals verhaftet und ging daher 1924 nach Paris. Dort arbeitete sie als Grafikerin für die Kommunistische Partei Frankreichs und hörte Geschichte an der Sorbonne.
1932 heiratete sie Ernö Gerö. Ernö arbeitete in Spanien unter dem Pseudonym „Pedro“, seine Frau zunächst unter dem Namen Maria Gerö, dann unter dem Pseudonym „Gelbert“. Gemeinsam waren sie Mitarbeiter an der Zeitung „Treball“, Organ des PSUC. Im Frühjahr 1937 wurde sie Verantwortliche des Servicio Especial in der Kommission für ausländische Kader beim ZK des PSUC. Damit war sie zuständig für Kaderfragen der Ausländer und auch für spezielle Probleme der Abwehr. Ihre Tätigkeit bezog sich auch auf die Internationalen Brigaden und Emigranten. Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Paris zurück und von dort aus reiste sie nach Moskau.1940 -1941 war sie Aspirantin der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Geschichte. Während des II. Weltkriegs gehörte sie als Freiwillige der Roten Armee an. Sie leistete politische Arbeit unter den ungarischen und rumänischen Kriegsgefangenen. Im Januar 1945 kehrte sie mit der 1. Ukrainischen Front nach Ungarn zurück. 1948 war sie Ministerin für Soziales, danach arbeitete sie wissenschaftlich u.a. an der Universität Szeged und der Universität Budapest.1956 wurde ihr Mann Ernö Gerö kurzzeitig Vorsitzender der Ungarischen Vereinigten Arbeiterpartei, deshalb musste er, nach dem Putschversuch 1956 in Ungarn, nach dem Abzug der Roten Armee mit seiner Frau nach Moskau fliehen. Dort arbeitet sie erneut als Historikerin. 1961 kehrten sie nach Budapest zurück und arbeitete als Übersetzerin von Büchern über die Geschichte kommunistischer Parteien. Den Idealen ihrer Jugend ist lebenslang treu geblieben.Erzsébet Fazekas starb am 27. Mai 1967 in Budapest.

Quelle: Archiv Moskau Akten RGASPI;
F - Magyar Életrajzi Lexikon 1000-1990;
Fazekas Erzsébet, Gerő Ernőné;
Gerő Ernő és Gerő Ernőné Fazekas Erzsébet - Politikatörténeti Intézet;
https://antifa.vvn-bda.de/2018/07/30/erzsebet-fazekas/