Eildermann, Luise geb. Gleber
Sie wurde am 23. Juni 1899 in Speyer/Pfalz geboren. Luise besuchte die Handelsschule, war Stenotypistin, Revisorin und Redakteurin. Sie wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), dann der Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) und später der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). 1925 war sie Sekretärin in der KPD-Bezirksleitung Saargebiet. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Wilhelm Eildermann kennen. Er war wie sie Mitglied der KPD und im Saargebiet Redakteur der kommunistischen Arbeiter-Zeitung. Bald nach der Eheschließung wurden die Eheleute zum ersten Mal getrennt. Wilhelm musste in Bremen eine Haftstrafe wegen Hochverrats absitzen, Luise folgte ihm nach, um ihrem Ehemann näher zu sein und im Kreise der Bremer Familie des Ehemanns Unterstützung zu finden.
Von 1930 bis1931 war sie Abgeordnete der Bremer Bürgerschaft. Luise war Redakteurin und Verfasserin und technische Herstellerin einer kleinen Zeitung: „Die Kollegin von der Stempelstelle“, deren Texte sie verfasste und die sie selbst gestaltete. Es war die einzige Zeitung, die sich speziell mit der Lage und den Problemen erwerbsloser Frauen auseinandersetzte.
Nach der Haftentlassung ihres Ehemanns gab Luise ihr Bürgerschaftsmandat auf und verließ mit ihm Bremen. Nach der Machtübernahme der Faschisten1933 hielt sie zusammen mit ihrem Mann und anderen Kommunisten in Mecklenburg Schulungskurse für Parteimitglieder ab. Als die illegale Tätigkeit im Juli 1933 aufflog, konnte sie sich der Verhaftung durch Flucht nach Frankreich entziehen.
Bis 1936 arbeitete Luise dort im Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus und ging 1936 nach Spanien zu den Internationalen Brigaden.
Nach Frankreich zurückgekehrt kam sie in das Frauengefängnis La Petite Roquette und anschließend ins Internierungslager Riencros. Mit Hilfe ihres in New York lebenden Bruders gelang ihr die Ausreise nach Mexiko. Dort schloss sie sich der „Bewegung Freies Deutschland“ an.
Im Dezember 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück und arbeitete in Berlin in der deutschen Verwaltung des Inneren in der sowjetischen Besatzungszone. Dort traf sie dann nach achtjähriger Trennung im Mai 1947 auch ihren Mann wieder. Beide wurden Mitglieder der SED.
Luise übte verschiedene ehrenamtliche Funktionen aus und war wichtige Mitarbeiterin ihres Ehemannes, der Direktor für Publizistik und Zeitungswissenschaften sowie Prodekan für Journalistik an der Universität Leipzig war.
Luise Eildermann starb am 24. November 1986.


Quellen: DRAFT - Gegen Hitler. Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«;
Eildermann, Luise, geb. Gleber | Bremer Frauenmuseum e.V.;
Luise Eildermann – Wikipedia

 
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