Eggli-Geisser, Marguerite
Sie wurde 1895 in Altstätten geboren. Marguerite besuchte Sanitätskurse des Arbeiter-Samariter-Bundes in Genf. Im Oktober 1936 reiste sie mit einer Gruppe nach Barcelona, um mit einem Schweizer Ambulanzfahrzeug sich an der humanitären Mission zu beteiligen, was von den Schweizer Bundesbehörden erlaubt worden war.
Mar¬guerite gehörte der Gruppe von Hilfs¬pflegern unter Leitung von Robert Sonner an, die mit einem umgebauten, auch für Operatio¬nen geeigneten Ambulanzfahrzeug, an die Front von Huesca aufbrach. Das fahrende Fronthospital wurde aus Genf vom Verein Amis de l’Espagne républicaine (AER) finanziert. Es war vorrangig im Frontabschnitt der anarchistischen Kolon¬ne Francisco Ascaso im Einsatz.
Marguerite war sich bald bewusst, dass sie mit der Ambulanz ein Teil der kämpfenden Milizen war. Der mit den Schweizer Bundesbehörden vereinbarte rein humanitäre Auftrag bestand nur auf dem Papier. Nach in¬ternen Auseinandersetzungen kündigte sie den Vertrag. Sie kritisierte insbesondere, dass sie nicht mehr die Bekleidung der Arbeiter-Samariter, sondern jene der spanischen Sanitätstruppen tragen sollten. Ihre Enttäuschung wurde offenbar lediglich von dem Leiter der Krankenpfleger, Ro¬bert Sonner, und von Marie-Léonie Meyer-Mändly geteilt. Die überwiegen¬de Mehrheit, insbesondere die fünf Ärzte (Herbert Walter Baer, Eugen Houdecek, Pe¬ter Luschinsky, Simon Turner, Anka Zilberscak), störten sich nicht daran, dass die Ambu¬lanz, wie alle ausländischen Sanitätsdienste, immer stärker der republikanischen Volks¬armee unterstellt wurden.
Marguerite wurde im Februar 1937 in Genf von der Bundes¬anwaltschaft vernommen, die gegen die Organisatoren der Mission, Samuel Plüss und Roger Fischer, ein Verfahren wegen Anwer¬bung zu fremdem Militärdienst eingeleitete hatte.
 
Quellen: Peter Huber und Ralph Hug: Die Schweizer Spanienfreiwilligen - Rotpunktverlag, Zürich 2009,
Information von Ana Perez - Asociacion de Amigos de las Brigades Internationales Madrid
http://sidbrint.ub.edu/en/node/23579
 
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