Dragić-Belovic, Olga (Milica Milic) - Jugoslawien

            Dragić-Belovic, Olga

Sie wurde am 12.09.1914 in Wien geboren, stammte aus einer serbischen bürgerlichen Familie und begann 1934 ein Medizinstudium an der Universität Belgrad. Im folgenden Jahr wurde sie Mitglied des Kommunistischen Jugendbundes Jugoslawiens (SKOJ). Sie heiratete Ratomir Belović (1915-1961), einen serbischen Studenten an der Technischen Fakultät der jugoslawischen Hauptstadt, der seit 1933 Mitglied der SKOJ war und deshalb mehrmals verhaftet wurde.  Das junge Paar emigrierte daher im März 1936 nach Prag.
Olga Dragić hatte sich in Prag für das Medizinstudium und Ratomir Belović für das Architekturstudium eingeschrieben, aber beide reisten Ende Dezember1936 nach Spanien ab.
Während Ratomir Belović sofort nach Albacete kam, wo er der Kulturkommission des Stützpunkts der Internationalen Brigaden (BI) und anschließend dem Sekretariat des BI-Sicherheitsdienstes (SIM) zugeteilt wurde, blieb Olga Dragić mehr als einen Monat in Paris. Am 17. Februar 1937 kam auch sie in Spanien an. Olga Dragić kam Murcia, wo sie als Krankenschwester im Pasionaria-Krankenhaus arbeitete, dann ab November 1937 im Genesungszentrum der Internationalen Brigaden in Benicàssim (Levante) und ab April 1938 in Moià (Katalonien).  Sie wurde Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens (PCE) in Moià.
Ihr Pseudonym war Milica Milic.
„Während Milica, eine ganz junge kroatische Pflegerin, einen französischen Kameraden verbindet, spricht sie besänftigend auf ihn ein. Er hat einen Lungenschuss, eine schwere eiternde Wunde und eine unbedeutende Verletzung an der rechten Hand. Er ist unzufrieden, beklagt sich. Warum? Er will, dass die Hand zuerst verbunden wird! Alles der Reihe nach, sagt Milica, warum machst du dir denn mehr Sorgen um die Hand als um die große Wunde an der Brust? Die Hand ist am wichtigsten, sagt der junge Franzose, denn die Hand hält das Gewehr!“ (aus Kampf dem Tode! Von Gusti Jirku)
Olga schloss 1950 ihr Medizinstudium ab und arbeitete am Institut für Radiologie in Belgrad und später in Bor/Serbien.
Olga Dragić-Belovic starb am 25. April 1998 in Belgrad.


Quelle: Čedo Kapor: Za mir i progres u svijetu - Svjetlost štampa Verlag Sarajevo, 1999,
Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas Internationales
Kampf dem Tode! Von Gusti Jirku S. 42;
International Newsletter of Communist Studies XX/XXI (2014/15), nos. 27-28  - Avgust Lešnik Ksenija Vidmar Horvat University of Ljubljana Slovenia - The Spanish Female Volunteers from Yugoslavia as Example of Solidarity in a Transnational Context
Hervé Lemesle „Parce que tout ce qui est difficile était facile »?  Les femmes de Yougoslavie et la guerre d’Espagne“
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30, 
http://maitron-en-ligne.univ-paris1.fr/spip.php?mot18581

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