Cattanéo,
Bernadette geb. Le Loarer - Frankreich
Bernadette Cattanéo und Dolores Ibarruri
Sie wurde
am 25. Februar 1899 in Brélévenez (Côtes-du-Nord, Côtes d'Armor)
geboren. Der Vater von Bernadette arbeitete in Paris bei der Eisenbahn
und wurde bei einem Eisenbahnunfall getötet, als sie fünf Jahre alt war.
Nach dem Tod des Vaters lebte sie auf dem Bauernhof der
Großmutter. Bernadette ging bis zum 12 Lebensjahr in die
Grundschule Sie nahm Unterricht in Schneidern und Nähen in einem Kloster
von in Bégard. Später ging sie nach Rennes, wo sie Universitätskreise
(milieux universitaires) besuchte. Sie konnte sich auf Grund ihrer
Schulausbildung nicht an einer Universität einschreiben. Bernadette ging
1919 nach Paris. Hier lernte sie ihren zukünftigen Ehemann, Jean-Baptist
Cattanéo kennen. Sie hatten zwei Kinder. Die Familie lebte in Clamart.
Bernadette und ihr Mann wurden Ende 1923 Mitglieder der Kommunistische
Partei. Bernadette nahm an Kursen an der Parteischule teil. Das Ehepaar
übernahmen Ende 1924 die Führung bei einem Streik über die Zahlung von
Überstunden. Ihr Mann wurde entlassen. Im April 1925 arbeitete sie
für das Magazin der CGTU „La Vie ouvrière“ und ihr Mann wurde Buchhalter
in der La Confédération générale du travail unitaire (CGTU).
Sie kämpfte
aktiv in der Kommunistischen Partei und der Confédération générale du
travail unitaire (CGTU). Bernadette wurde Mitglied der Frauenkommission
der Kommunistischen Partei. Gleichzeitig gehörte sie auch der
Frauenkommission der CGTU an, deren Sekretärin sie wurde und trat in das
Redaktionskomitee der „Ouvrière“ ein. Sie war 1926 Sekretärin der
Einheitlichen Gewerkschaft der Angestellten. Sie half zahlreiche Streiks
zu organisieren. Bernadette unternahm elf Reisen in die Sowjetunion.
Ihre beiden Kinder gehörten den Pionieren an und später wurden sie
Mitglieder der Kommunistische Jugend.
1938
absolvierte sie einen Kurs an der Zentralen Frauenschule über die
Frauenbewegung in Frankreich. Sie wurde von der Kommunistischen Partei
und der CGTU zum Weltkongresses der Frauen gegen Krieg und Faschismus
vom 4. bis 7. August 1934 delegiert und dort zur Generalsekretärin des
Weltkomitees der Frauen gegen Krieg und Faschismus gewählt.
Bernadette
reiste mehrmals in das republikanische Spanien, um Hilfe für die
Republik zu organisieren. Sie gehörte dem „Komitee für spanische
Kinder der Internationalen Brigaden "("Comité Por Niños Españoles de las
Brigadas Internacionales") an. Dieses Komitee leistete eine immense
Arbeit für spanische Waisen, wurde auch von bekannten ausländische
Frauen unterstützt und bestand bis 1938.
Sie gehörte
der französischen Delegation an, die am II. Internationalen Kongress der
Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der vom 2.7. –
12.7.1937 während des Spanischen Krieges in Madrid, Valencia und
Barcelona stattfand. Auf dem I. Nationalen Kongress der Unió de Dones
Catalunya (UDC) wurde sie Mitglied des Präsidiums und sie war
Mitarbeiterin der Zeitschrift „Mujeres“ der Agrupación de Mujeres
Antifascistas (AMA) in Bilbao.
Bernadette
lehnte den Hitler-Stalin-Pakt ab, brach mit der Kommunistischen Partei
und zog sich nach Immarmont-Osny (Seine-et-Oise, Val-d'Oise) zurück.
Ende 1941 lebte sie in Moissac (Tarn-et-Garonne) in der freien Zone. Sie
hatte Kontakte zum katholischen Widerstand und half jüdischen Kinder.
Sie wurde als Zeichen des Dankes nach der Befreiung zu einer, von
jüdischen Überlebenden in Moissac organisierten Feier, eingeladen.
Im Oktober
1944 kehrte sie mit ihrem Sohn nach Paris zurück und ging 1953, als sie
Witwe wurde, mit ihm nach Bouches-du-Rhône. Politische betätigte
sie sich nicht mehr.
Bernadette
Cattanéo starb am 22. September 1963 in La Penne-sur-Huveaune bei
Aubagne.
Quellen:
RGASPI, Archiv Moskau;
Cattanéo Bernadette [née Le Loarer Marie, Bernadette] - Maitron;
Escrivà
Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las
damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero,
Valencia, 2013
Mujeres Antifascistas von Carmen Sánchez
Ortiz de Zárate - Foto
zurück