Bunjes,
Lini Karoline Philippina Dorothea (Dunjes, Lini) - Niederlande
Lini
wurde am 13. Februar 1918 in Utrecht/Niederlande geboren. Sie wuchs in
Deutschland auf. Hier gehörte Lini der Kinderorganisation „Junge Pioniere“
der Kommunistischen Partei Deutschlands an. Im Jahr 1933 verließ die
Familie Deutschland und kehrte in die Niederlande nach Den Haag zurück.
Als sie 16 Jahre alt war, verließ sie ihr Elternhaus und zog zu ihrer
älteren Schwester nach Amsterdam. Im Haus ihrer Schwester traf sie den
deutschen jüdischen Flüchtling Franz Löwenstein, der Mitglied der
Kommunistischen Partei Deutschlands war.
1935 verließen beide die Niederlande und gingen nach Paris, wo sie einige
Monate lebten und dann nach Spanien, wahrscheinlich, weil Franz deutsche
Freunde in Barcelona hatte. In Barcelona arbeiteten sie als
Straßenfotografen.
Bei Ausbruch des spanischen Kriegs im Juli 1936 schlossen sich beide den
Milizen an. Franz Löwenstein fiel im September 1938 am Ebro.
Lini arbeitete für die Internationalen Rote Hilfe. Sie beteiligte sich an
der Vorbereitung der Volksolympiade in Barcelona. Durch den spanischen
Kommunisten Andrés Martín kam sie nach Madrid. In Madrid hat sie
wahrscheinlich Antonio Blas kennen gelernt, den sie im November 1936
heiratete. Antonio war Befehlshaber der republikanischen Armee und geht
kurz nach Beginn der Ehe an die Front Extremadura.
Lini
folgt ihn an die Front. Sie war Kämpferin in den republikanischen Milizen,
hatte den Dienstgrad eines Unterleutnants und gehörte dem Bataillon Joven
Guardia der Columna Mangada an, aus der dann die 24. Brigada Mixta wurde.
Im Kampf wurde sie verwundet. Nach ihrer Genesung war sie beteiligt an der
Segovia-Offensive.
Zurück
in Madrid arbeitete sie für die Zeitschrift „Juventud“ der JSU (Juventudes
Socialistas Unificadas).
Ende
1936 wurde sie in Madrid verhaftet, ihr konnten aber keine feindlichen
Handlungen nachgewiesen werden.
Ihr
Sohn Antonio wurde 1938 geboren. Antonio Blas wurde 1938 nördlich von
Badajoz von den Faschisten gefangen genommen. Er wurde Häftling im
Konzentrationslager in Logrosán. Man hat nie wieder etwas von ihm gehört.
Lini
blieb einige Zeit bei der Familie Blas in Madrid. 1940 beschließt sie, in
die Niederlande zurückzukehren, wird jedoch an der spanisch-französische
Grenze festgenommen. 1941 gelingt es ihr in die besetzten Niederlande
zurückzukehren.
Sie
lässt sich zunächst mit ihrer Mutter in Scheveningen nieder, lebte aber
schließlich in Friesland, wo sie am Widerstand teilnimmt.
Sowohl
sie als auch ihre Mutter überlebten den Krieg, weil sie nicht als Juden
registriert worden sind.
Nach
dem Krieg heiratete Lini 1947 Eduard Rosenthal, der einen Sohn mit in die
Ehe bringt. Aus dieser Ehe geht eine Tochter hervor. Ihr Mann starb 1957.
Sie
lernte Carlo Alvisi, einen Italiener, der wie sie in den Internationalen
Brigaden gekämpft hatte, kennen. Zusammen mit ihren drei Kindern zogen sie
mit Carlo nach Norditalien, wo sie ein Hotel in Sestri Levante betreiben.
In
den letzten zwanzig Jahre ihres Lebens lebte sie abwechselnd in Amsterdam
und in Italien.
Lini
Bunjes starb in Italien im Jahr 2016.
Quellen:
Journal "Ahora“ Dec. 1936 (Biblioteca Nacional de España);
Archiv Moskau RGASAPI. F. 545. Op. 6. D. 361, RGASPI 545-6-370
Foto aus dem Journal "Ahora“ Dec. 1936 (Biblioteca Nacional de España);
https://spanjestrijders.nl/bio/bunjes-lini
https://albavolunteer.org/2020/11/how-an-anti-fascist-photographer-landed-in-a-republican-and-francoist-jail-the-lini-bunjes-story/