Buckoke,
Lilian geb. Urmston
Lilian,
die Tochter eines Stahlarbeiters, wurde in Stalybridge am 2. Juni 1914 in
einer religiösen Familie geboren. Sie erhielt ein Stipendium, um an einer
höheren Schule zu lernen. Nach dem Verlassen der Schule arbeitete Lilian
in einem Büro, bevor sie Krankenschwester wurde. Sie qualifizierte sich in
Kursen zu den Themen tropisches Fieber und Geburtshilfe. Während der
Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahren wurde sie zu politischem
Denken und Handeln motiviert.
Als
der Spanische Krieg begann, arbeitete Lilian als Personalkrankenschwester
im englischen Lake District. Sie versuchte sofort, sich einer britischen
Medizinischen Hilfseinheit zur Unterstützung der republikanischen Kämpfer
anzuschließen. Zuerst wurde sie zurückgewiesen mit der Begründung, nicht
Mitglied der Kommunistischen Partei Großbritanniens zu sein. Im Juni 1937
traf sie die australische Krankenschwester Dorothy Low im Spanish Medical
Aid Committee. Beide reisten gemeinsam über Frankreich nach Spanien und
wurden dort als Krankenschwestern angenommen. Lilian arbeitete an der
Aragonfront in Teruel und pflegte in einem Lazarett in einem
Eisenbahntunnel nahe der Gemeinde Flix die verwundeten Kämpfer der
Ebro-Schlacht. „Wir zogen in eine riesige Höhle - unser erstes
bombenfestes Krankenhaus mit 120 Betten. Seit ein paar Tagen kamen viele
Verwundete. Die Krankenwagen kamen Tag und Nacht an. Dann hörten wir
Gerüchte, dass Hunderte von Verwundeten auf der anderen Seite des Flusses
lagen. Sie konnten nicht über den Fluss gebracht werden. Die
faschistischen Flieger bombardierten die Pontonbrücken. Den ganzen Tag und
die ganze Nacht hindurch reparierten unsere Befestigungs-Bataillone die
Brücke.
Auch
fast das ganze Gebiet, das wir eingenommen hatten, war innerhalb des
Bereiches der faschistischen Artillerie. Bei den Gedanken an dieses
unnötige Leid waren wir alle krank vor Entsetzen und baten unsere Chefs,
uns über den Fluss zu schicken.“
Lilian
blieb in Spanien, bis die Internationalen Brigaden Ende 1938 zurückgezogen
wurden. Sie wurde in Frankreich mit einer Gruppe des spanischen
medizinischen Personals interniert, bis sie, mit Unterstützung der Britin
Rosita Davson, freikam.
Während
des II. Weltkrieges war sie Krankenpflegerin und wurde Offizier der
britischen Armee. Mit den britischen Truppen wurde sie aus Dünkirchen
evakuiert. Später diente sie als Krankenschwester in Ägypten, Syrien und
Italien.
In
Anzio wurde Lilian durch eine Granate an der Wirbelsäule schwer verletzt.
Davon erholte sie sich nie vollständig. Während ihres
Krankenhausaufenthaltes lernte sie John Buckoke kennen, den sie im Juni
1945 heiratete.
Nach
dem Krieg arbeitete Lilian Buckoke mehrere Jahre als Journalistin, auch
gemeinsam mit ihrem Mann, in Kuala Lumpur. In Singapur unterstützten sie
Prostituierte bei der Gründung einer Gewerkschaft.
Lilian
Buckoke starb am 17. Oktober 1990.
Quellen: Blue
Plaque - A Tribute to Lillian Buckoke (Née Urmston);
Lilian
Urmston - Spartacus Educational und Foto;
Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas
Internationales;
Jim Fyrth und Sally Alexander: Womens voices the Spanish
Civil War - Lawrence&Wishart London 1991
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