Sie
wurde am 28.März 1905 in Amsterdam geboren. Einen großen Teil ihrer
Jugend verbrachte sie auf mehreren Inseln in Niederländisch-Indien,
zumeist auf Java. Jo verstand nicht, warum sie nicht mit den
indischen Kindern spielen durfte. Ihr gesellschaftliches Engagement
ging zurück auf ihre Zeit in Indien.
Kunst
und Literatur waren ihr immer sehr wichtig. Weitere wichtige Elemente
ihres Lebens waren Religion, Philosophie und Politik. Nach ihrem
Bibelstudium studierte sie Philosophie, Ökonomie und Politik. Sie las
Adam Smith, Karl Marx und Friedrich Engels. Dies wurde bestimmend für
ihr späteres politisches Leben. Sie wurde Mitglied der SDAP.
Sie beschloss Krankenschwester zu werden, obwohl ihre Eltern damit nicht
einverstanden waren. Nachdem sie ihr Diplom erhalten hatte, arbeitete am
Binnen Gasthuis in Amsterdam. Es war eine harte Arbeit, kaum freie
Zeit, aber sie gab ihr Zufriedenheit.
Im
Januar 1937 wurde sie Kommunistin und drei Monate später ging sie mit
fünf anderen Frauen nach Spanien
(Nora Diamant, Maatje Huizinga, Antje Blauw, Trude de Vries und Jenny
Schaddelee). Vor
ihrer Abreise wurden sie vom Botschafter der spanischen Republik, Jose
Maria Semprun, Vater des später berühmten Schriftstellers Jorge Semprun,
empfangen.
Sie
arbeitete 18 Monate als Krankenschwester in spanischen Hospitälern
der Internationalen Brigaden in Cuenca, Benicàssim und
S’Agarò.
Trotz der Gefahren und des Elends des Krieges war es für sie einer der
schönsten Erlebnisse ihres Lebens. Die Zusammenarbeit mit Menschen aus
vielen Ländern, die alle ein gemeinsames Ziel hatten, war einmalig. 1938
mussten die Interbrigadisten Spanien verlassen.
Während
des II. Weltkrieges kämpfte sie in ihrer Heimat im Widerstand und lernte
ihren Ehemann Hendricus (Henk) Maas kennen.
Nach
dem Krieg litt sie noch viele Jahre unter Berufsverbot. Immer wieder
hatte sie versucht eine Stelle als Deutschlehrerin zu bekommen, ohne
Erfolg. Erst 1962 konnte sie in Enkhuizen als Lehrerin tätig sein.
Bis
zu ihrem Tod war sie in der Friedensbewegung aktiv. Regelmäßig war sie
auf Demonstrationen gegen Aufrüstung und gegen den Rüstungswettlauf zu
finden. Neben ihrer Haustür war zu lesen: „Kernwaffenfrei erklärte
Wohnung“. Johanna Bovenkerk starb am 04.04.2005 in Amsterdam.
Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospital
befand. Heute heißt sie Ontinyent.
Quellen:
Informationen
von Giny Klatser, Niederlande;
Information
Karin
Maas- Tochter – Niederlande;
Archiv
Moskau
RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30 RGASPI 545-3-703
https://spanjestrijders.nl/bio/bovenkerk-jo
http://sidbrint.ub.edu/en/node/30639
Foto