Blauw, Antje (Ans) - Niederlande

                Blauw, Antje

Antje wurde am 3. Januar 1908 in Opdam geboren. Sie hatte einen Bruder, der im Alter von 15 Jahren starb.
Am 22. April 1937 fuhr Ans als Krankenschwester mit Hilfe der Organisation ‘Hulp aan Spanje’ gemeinsam mit Jo Bovenkerk, Trudel de Vries, Jenny Timmerman-Schaddelee, Nora Diamant, Maatje Huizinga und Simon D`Ancona mit dem Zug von Den Haag nach Paris. Dort schlossen sich   der Gruppe zwölf Amerikaner und vierzehn Tschechen an und sie setzen gemeinsam die Reise nach Spanien fort.
In Spanien war ihre erste Station Albacete. Von dort ging es weiter ins Hospital in Onteniente, 80 Kilometer von Valencia, wo sie mitten in der Nacht ankamen. Das Hospital, das Platz für hunderte von Betten hatte, befand sich in einem verlassenen Kloster. Es waren noch keine Patienten da, aber Ärzte aus Italien und etwa dreißig jüdische Mädchen aus Polen, die „las Mamas Belgas“ - belgische/polnische Jüdinnen, die ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert hatten. Mit Hilfe der Bevölkerung wurde das Hospital vorbereitet und bald kam der erste Transport an.
Ab dem 10. Oktober 1937 arbeitete Ans im niederländische Hospital in Villaneuva de la Jara, einer Stadt mit 2400 Einwohnern, 50 km nördlich von Albacete.  Hier blieb sie bis zum 31. November 1937. Danach war sie im Hospital in Benicássim tätig. Im April desselben Jahres kehrte Ans mit Jenny Timmerman-Schaddelee für drei Monate in die Niederlande zurück. Hier berichteten sie über die Situation in Spanien. Ans kehrte nach Spanien zurück und arbeitete nun im Hospital in Moya.
Nachdem die Internationalen Brigaden im Oktober 1938 zurückgezogen wurden, verließ auch das medizinische Personal Spanien. Die niederländische Botschaft vermittelte die Rückkehr von Ans und einigen anderen Krankenschwestern. Gemeinsam mit Dinie Heroma, Jenny Schaddelee, Trudel van Reemst und Noor Diamant kam sie im Dezember 1938 in Frankreich an.
In den Niederlanden arbeitete sie weiterhin für die spanische Republik. Im März 1939 leitete sie zusammen mit Frederike van Dordrecht, Dr. L Facee Schaefffer und Dr. L.H. Levie ein Komitee, das die internierten Spanier und Ausländer in Südfrankreich mit Kleidung, Lebensmitteln und Medizin versorgte.
Als die Deutschen im Mai 1940 die Niederlande besetzten, beteiligte sich Ans aktiv am Widerstand.  Sie war unter dem Namen Sigrid Hak-Koks tätig, bis sie verhaftet und nach Auschwitz deportiert wurde. Nach dem Krieg kehrte Ans aus dem Lager in die Niederlande zurück.
Sie arbeitete weiterhin für ihre Ideale. Ein Großteil ihres Einkommens ging nach Israel, und trotz ihrer schlechten Gesundheit nahm sie so oft wie möglich an Aktionen zugunsten Israels teil. Am 22. März 1956 zog sie nach Haifa/Israel. Hier blieb sie bis zum 27. August 1957. 
Ans kehrte nach Amsterdam zurück und starb am 13. Dezember 1973 in Haarlem.

Während des Krieges hieß die Stadt Onteniente, in der sich das Hospital befand. Heute heißt sie Ontinyent.

Quellen: Informationen von Giny Klatser, Niederlande;
Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas Internationales;
https://spanjestrijders.nl/bio/blauw-ans
http://sidbrint.ub.edu/en/node/30585
Auszug aus einem Foto mit niederländischen Interbrigadfistinnen, das Giny Klatser zur Verfügung gestellt hat
Moskauer Archiv RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30 , RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 48