Birnbach,
Dora (Lewin, Dorota (Dora) – Polen/Palästina
Sie wurde am 20.10.1911 in Sokolow/Polen geboren. Dora war Single. Und
von Beruf Krankenschwester. Sie hat ihren Beruf in einer Chirurgischen
Klinik in Palästina ausgeübt. Sie war Mitglied der Internationalen
Roten Hilfe (S.R.I.), seit 1938 in der Kommunistischen Partei Spaniens
(P.C.E.) und in Palästina war sie in der Gewerkschaft organisiert.
Seit dem 10. Dezember 1937 gehörte sie den Internationalen Brigaden
an. Dora arbeitete als Krankenschwester in den Hospitälern der
Internationalen Brigaden in Murcia, Benicàssim und Barcelona. Für den
Pressedienst der Internationalen Brigaden arbeitete sie ebenfalls.
Dora
Levin kam 1933 im Alter von 22 Jahren aus Polen nach Palästina. Sie
erklärte: „... Ich habe nur ein paar Monate im Kibbuz verbracht. Da
ich für dieses Leben nicht geeignet war, verließ ich es und fing an,
in allen möglichen manuellen Tätigkeiten zu arbeiten: Bauarbeiten,
Hausangestellte ... Ich sah, wie die Araber, die dort in Palästina
lebten, ausgebeutet wurden. Was mich am meisten beunruhigte, war die
Tatsache, dass wir versuchten, Arbeitsplätze zu übernehmen, die
traditionell ihnen gehörten. Ich konnte so nicht weiterleben.“
Den Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung, eine überwiegend jüdische
Gesellschaft in Palästina zu bilden teilte sie nicht. Dora war
Mitglied der Kommunistischen Partei Palästinas (PCP), reiste aber
nicht im Auftrag der Partei nach Spanien sondern, um den Faschismus zu
bekämpfen - den Feind der Demokratie, der Arbeiterklasse und des
jüdischen Volkes.
Dora sagte: "Es war nicht wichtig, woher du kamst, weil Menschen aus
der ganzen Welt kamen. Es war mir egal, ob ich jüdisch oder polnisch
oder kosmopolitisch war. "
In ihrem Interview machte Dora deutlich, dass sie ihr Leben außerhalb
von Palästina gelebt hätte, wenn sie gesiegt hätten.
Interbrigadisten, die in jüdischen Familien aufgewachsen waren,
erlebten in ihren Herkunftsländern oft Antisemitismus. Für einige von
ihnen waren ihre Jahre in Palästina traumatisch. Sie mussten sich der
Tatsache stellen, dass die jüdische Gesellschaft dort, obwohl es für
sie ein gewisses Gefühl der Sicherheit und Freiheit als Juden gab,
auch sektiererisch und ausgrenzend war. Sie meldeten sich freiwillig
für die Internationalen Brigaden in der Hoffnung, bei der Schaffung
eines faschismusfreien Europas zu helfen, in dem sowohl für Einzelne
als auch für Juden ein Platz wäre.
Quelle: Jews in The Spanish Civil War -
Marxists Internet Archive;
Moskauer Archiv - RGASPI 545-2-97, RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 30 ,
RGASPI. F. 545. Op. 6. Ä. 48
Fernanda Romeu Alfaro: Mujeres en las Brigadas Internationales;
Becoming Brigadistas: Jewish Volunteers from Palestine in the Spanish
Civil War;