Bibbi,
Maria (Marietta)
- Italien
Sie wurde am 2. April 1895 (2. August 1895) in Carrara geboren. Von Beruf
war sie Volksschullehrerin. 1928 wurde sie aus politischen Gründen
verhaftet, vor Gericht von der Anklage jedoch freigesprochen, aber zu sechs
Monaten Gefängnis verurteilt. Ihr Bruder Gino jedoch musste eine Haftstrafe
antreten. 1930 floh ihr Bruder aus der Haft. Im Juli 1931 wurde sie zu
fünf Jahren Haft verurteilt, eine Vergeltung durch die faschistischen
Behörden, die sich für die Flucht ihres Bruders rächen wollten. Marietta
hatte nie wirkliche eine politische Tätigkeit ausgeübt. Im November 1932
wurde sie jedoch freigesprochen. Nun lebte sie in Turin. Im Juli 1934 ging
sie nach Frankreich. In Paris lebte sie bei ihrem Bruder. In Paris arbeitet
sie bei Carlo Rosselli und ist in Kontakt mit Camillo Berneri. 1934 reiste
Marietta zu ihrem Bruder nach Gandia (Valencia). In Spanien war sie als
Hilfsschwesterschwester in der Colonna Benedicto ((81. Brigade Mixta, 4.
Bataillon) an Teruels Front und arbeitete als Kurier zwischen Frankreich und
Spanien. In den folgenden Jahren, nach dem Sieg Francos, blieb Marietta
unter einem falschen Namen in Spanien. 1945 stellte sie an das italienische
Konsulat den Antrag, nach Italien zurückkehren zu dürfen. Ab Sommer 1945 war
sie in der Avenza di Carrara, wo sie ihre Kontakte wieder aufnahm. Ihr
Bruder Gino war nach Südamerika ausgewandert. Die beiden Geschwister trafen
sich 1953 anlässlich des nationalen Kongresses der FAI in Civitavecchia
wieder. Dann löste sich Marietta nach und nach von der Politik.
Maria Bibbi starb am 11. April 1993 in Carrara.
Quelle: Augisto Cantaluppi / Marco Puppini “Non
avendo mai preso un fucile tra le mani“ und Foto;
http://sidbrint.ub.edu/en/node/28228;
AICVAS 2012
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