Berg-André, Martha, geb. Schmidt   

            Berg-André, Martha

Martha wurde 1897 geboren. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt als Reinemachefrau oder Arbeiterin in verschiedenen Betrieben von Hamburg und Umgebung. 1919 heiratete sie den Seemann Hermann Berg und 1926 Etkar Andrè. Sie war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), später der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und war in zahlreichen Parteifunktionen tätig. Ihr Ehemann, Leiter des kommunistischen Rot-Frontkämpfer-Bundes in Hamburg, wurde von den Nazis am 05. März 1933 und Martha am 10. Oktober 1933 von den Faschisten verhaftet. 10 Monate musste sie im Gefängnis verbringen. Nach ihrer Haftentlassung nahm sie im August 1934 in Paris am Internationalen Frauenkongress gegen Faschismus und Krieg teil. 1936 ging sie nach Frankreich und nahm führend an Kampagnen zur Rettung der zum Tode verurteilten deutschen Antifaschisten, darunter Etkar Andrè und Lilo Herrmann, teil. Im Mai 1940 wurde sie in Gurs interniert. Nach ihrer Freilassung schlug Martha sich nach Toulouse durch, wo sie Anschluss an die dort wirkende KPD-Organisation fand. Sie beteiligte sich an der Hilfe für die in Gurs und an anderen Orten internierten spanischen republikanischen Kämpfer und Interbrigadisten. Sie beteiligte sich sowohl an der antifaschistischen Propaganda unter deutschen Emigranten als auch unter Angehörigen der deutschen Wehrmacht. Im März 1942 wurde ihre Flucht nach Mexiko organisiert. Dort nahm sie aktiv an der antifaschistischen Arbeit, besonders unter den Frauen, teil und wurde Mitglied der Bewegung Freies Deutschland. 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte in der DDR. Martha Berg-André starb 1966.

Quelle: Ulla Plener „Frauen aus Deutschland in der französischen Rèsistance“ edition bodoni 2006 und Foto

 

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