Barto, Agniya Lwowna geb. Gitel Leybovna Volova - Sowjetunion

Agniya wurde am 17. Februar 1906 in Moskau geboren und war eine sowjetische Dichterin und Kinderbuchautorin jüdischer Herkunft. Sie studierte an einer Ballettschule, interessierte sich für Poesie und begann Gedichte zu schreiben. Ihre Vorbilder waren Anna Achmatowa und Wladimir Majakowski.

Ihre Gedichte rezitierte sie bei der Abschlussfeier der Ballettschule. Unter den Gästen war der Minister für Bildung, Anatoli Lunatscharski. Er meinte, statt Ballerina zu werden, solle sie lieber eine professionelle Dichterin werden. Im Jahr 1925 wurde ihr erstes Buch mit Gedichten für Kinder veröffentlicht. Sie wurde eine der beliebtesten Kinderbuchautoren.

Agniya heiratete Pavel Barto und 1927 wurde ihr Sohn Garik geboren. Sechs Jahre später wurde die Ehe geschieden.

Sie gehörte der sowjetischen Delegation an, die am II. Internationalen Kongress der Schriftsteller für die Verteidigung der Kultur teilnahm, der vom 2.7. – 12.7.1937, während des Spanischen Krieges, in Madrid, Valencia und Barcelona stattfand.
„Hier in Madrid sagten sie mir, dass die spanischen Kinder auf die Straßen gingen, als die faschistischen Flugzeuge nicht mehr am Himmel zu sehen waren. Sie sangen Lieder, die sie selbst gedichtet hatten, voller Hass auf den Faschismus und den brennenden Glauben an den Sieg. Es leben die spanischen Kinder, die zukünftigen Künstler und Kulturschaffenden, die künftigen Verteidiger der Revolution!“

Während des Großen Vaterländischen Krieges wurde die Familie Barto nach Swerdlowsk evakuiert. Dort arbeitete Agniya als Dreherin in einem Betrieb. Den während des Krieges erhaltenen Preis für ihre Gedichte spendete sie für den Bau eines Panzers.
Sie arbeitete aber auch als Korrespondentin der Zeitung Komsomolskaja Prawda und las ihre Gedichte im Radio.

Agniya heiratete den Ingenieur für Wärmekraft Andrei Chtcheglajev, der korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR war. In dieser Ehe wurde ihre Tochter, Tatiana Chtcheglajeva, geboren.

1944 kehrte die Familie nach Moskau zurück. Der Sohn Garik starb am 5. Mai 1945 im Alter von 18 Jahren unter tragischen Umständen. Er wurde von einem Lastwagen beim Radfahren erfasst.

In den Nachkriegsjahren besuchte sie England, Bulgarien, Japan, Island und andere Länder.
Neun Jahre arbeitete sie als Moderatorin der Sendung „Finde Menschen“ (Найти человека) des Senders Mayak. Ein Programm das dazu beitrug, Familienangehörige, die während des Großen Vaterländischen Krieges verloren gegangen waren, wiederzufinden. Durch diese Sendung wurden insgesamt 927 Familien, die durch den Krieg getrennt wurden, wieder zusammengebracht.
Agniya Barto starb am 01. April 1981 in Moskau.

Quelle: Barto Agniya. Biografie und Arbeit - Nextews;
Agniya Barto; Biographie; Drehbuchautor; Auszeichnungen und ...;
Барто - стихи для детей - Стихи о любви классиков;
Participantes en el II Congreso de escritores para la defensa de la ...;
Escrivà Moscardó, Cristina, Las Brigadas Internacionales a Benicàssim, "Las damas de la Libertad" pp. 109-117, Asociación Cultural Instituto Obrero, Valencia, 2013.


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