Baker, Josephine geb. Freda Josephine McDonald-   USA
Sie wurde am 03. Juni 1906 in den Slums von St. Louis, Missouri, USA, als „uneheliche Tochter“ des spanischen Landarbeiters und Schlagzeugers Eddie Carson und der dunkelhäutigen Waschfrau Carrie McDonald geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Am 02. Juli 1917 erlebte sie ein Pogrom in East St.Louis mit, bei dem nach unterschiedlichen Berichten bis zu hundert Menschen, vornehmlich Afro-Amerikaner, ermordet wurden. Dieses Erlebnis prägte sie so stark, dass sie später zu einer engagierten Kämpferin gegen Rassismus wurde. Ihre Laufbahn begann mit 16 Jahren am Standard Theatre in Philadelphia. Anschließend ging sie nach New York und erhielt ein Engagement in einer Vaudeville-Truppe, mit der sie ein halbes Jahr durch die USA tourte.
Sie unternahm eine Welttournee durch 25 Länder. Das politische Leben der Künstlerin wurde zu ihren Lebzeiten und darüber hinaus weitgehend ignoriert. Sie wandte sich gegen Rassismus und Ausgrenzung, egal ob sie sich in den USA oder in Europa aufhielt. Schon vor 1939 hatte sie ihre Position zum Spanischen Krieg deutlich gemacht und sich gemeinsam mit Künstlern und Intellektuellen gegen Franco ausgesprochen. 1937 nahm Josephine Baker die französische Staatsbürgerschaft an. Die Jahre während des II. Weltkrieges verbrachte sie in Frankreich und Nordafrika. Sie trat vor französischen Truppen auf, arbeitete für die Résistance und den Geheimdienst. Sie machte den Pilotenschein, wurde Leutnant und erhielt nach Kriegsende unter anderem die Rosette der Legion d’honneur. Nach dem Krieg wurde sie Mitglied der Ligue Contre le Racisme et l’Antisémitisme in Paris. Sie hielt neben ihrer künstlerischen Tätigkeit viele Vorträge über den Kampf gegen die Unterdrückung und trat für die Einhaltung der Menschenrechte für alle ein. Sie startete Pressekampagnen, schrieb Artikel über die rassistischen Zustände in den Südstaaten der USA und nutzte auch ihre Tourneen und Konzerte für Aufrufe zur Einhaltung der Menschenrechte und Appelle für den Frieden auf der Welt. Obwohl sie in Frankreich lebte, unterstützte sie die US-amerikanische Bürgerrechtbewegung schon in den fünfziger Jahren. Sie protestierte auf ungewöhnliche Weise gegen Rassismus, indem sie zwölf Waisenkinder unterschiedlicher Hautfarben adoptierte. Josephine Baker starb am 12. April 1975 in Paris.

Quellen: Gisela Notz „Von der Küchenhilfe aus dem New Yorker Schwarzenviertel zur Tänzerin und engagierten Kämpferin für Mitmenschlichkeit Josephine Baker (1906–1975)“;
Josephine Baker – Wikipedia

 
zurück