Allward, Alyne (Lee) – Großbritannien
Alyne arbeitete 1936 als Journalistin und Reporterin für die Wochenzeitung
Sunday Chronicle in London. Unter dem Pseudonym Lee Allward
veröffentlichte sie mehrere Reportagen und interviewte wichtige
Persönlichkeiten der damaligen Zeit, wie Marlene Dietrich oder Winston
Churchill. Ein Interviews führte sie mit dem amerikanischen Künstler und
Illustrator James Montgomery Flagg. In seinen Memoiren berichtete er über
die Begegnung mit Alyne Allward:
"Eine der Zeitungsinterviewerinnen, die mich ins Savoy Hotel bestellte,
war sehr schön. Ich wollte ein Porträt von ihr machen, und der ruhigste
Ort schien ihre Unterkunft im Red Lion Court in der Stadt zu sein [...].
Sie lebte in zwei winzigen Zimmern im ersten Stock in einem
mittelalterlichen kleinem Haus. Es gab kaum Platz für mich, um mich
hinzusetzen und sie in angemessenem Abstand zu zeichnen [...] Sie posierte
für mich, während sie mir von ihrem Interview mit Marlene Dietrich und
anderen journalistischen Arbeiten erzählte. Sie wollte nach Spanien
geschickt werden und sagte mir, sie würde es trotzdem tun, weil sie gegen
Franco kämpfen wollte [...]. Es schien seltsam, dass die Chefinterviewerin
des Sunday Chronicle so schlecht bezahlt wurde, dass sie in dieser
Hundehütte leben musste. Das Mädchen wollte auf seine eigene Weise leben,
die Situation der Armut und ihre Schönheit bedeuteten ihr wenig [...]. Sie
träumte davon, Tyrannen zu bekämpfen. Ihr Name war Alyne Allward, ein
schöner Name. Ich hatte eine Vision von ihr, wie sie brutal und gebrochen
auf einem Berg von Trümmern in einer Gasse in Madrid lag. Ich hoffe, sie
hat es unversehrt zurück nach London geschafft".
Bei der Nachricht über den Aufstand hat Alyne in der Tat nicht gezögert
nach Spanien zu reisen, um gegen die Faschisten zu kämpfen.
Wie sich Flagg gut erinnerte, bat Lee James Wedgwood Drawbell, den
Chefredakteur des Sunday Chronicle, sie nach Madrid zu schicken, um über
den Krieg zu berichten, aber, wie Drawbell selbst sagt, hat er abgelehnt:
"[...] Lee Allward, charmant und eigensinnig, die dann später, als ich
mich weigerte, sie über den spanischen Krieg berichten zu lassen, die
Stadt verließ [...]".
Angesichts der Ablehnung beschloss Alyne, auf eigene Faust zu gehen. Das
genaue Datum ihrer Ankunft in Barcelona ist nicht bekannt. Mit Hilfe der
Antifaschistischen Milizen Kataloniens trat sie in die Reihen der PSUC.
Alyne gehörte der Columna Carlos Marx an und ging am 5. August 1936 mit
ihr an die Balearenfront. Dort kämpfte sie, bis sie am 3. September 1936
die Anweisung erhielt, sich zurückzuziehen.
Schon am 7. September 1936 ist sie wieder in Barcelona angekommen.
Wie lange Alyne in Spanien war konnte nicht ermittelt werden.
Bereits 1937 ist ihr Name in Artikeln verschiedener britischer Zeitungen
zu finden. 1940 arbeitete sie als Regieassistentin an dem
Propagandadokumentarfilm “Sping Offensive” von Regisseur Humphrey Jennings
mit.
Sie veröffentlichte 1942 das Buch “These Women Make History”, das von Eric
Fraser illustriert wurde. In diesem Buch belegte sie die Beteiligung
von Frauen am Kriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs.
Quelle: https://www.mujeresenguerra.com;
http://sidbrint.ub.edu/ca/content/allward-lee