Wie
können wir je vergessen das Land,
darin
wir unsere Besten gelassen!
Das
Land, das uns vereinigt fand
im
Kämpfen, im Lieben und Hassen.
Denn
Länder, in denen man sorglos gelebt,
verlässt
man ohne Betrüben.
Doch
das Land, mit dem wir gehofft und gebebt,
das
werden wir ewig lieben.
Ernst
Busch
Die Geschichte der Frauen, die zwischen 1936 und 1939 die Spanische
Republik mit verteidigten, ist noch nicht geschrieben. Erfreulicher
Weise mehren sich in den letzten Jahren die Publikationen über diese Frauen. Bereits vor der Gründung der
Internationalen Brigaden im Oktober 1936 kämpften ausländische Frauen
in den Milizen der Parteien und Organisationen gegen die Franquisten. Einige hatten als Exilantinnen in Spanien gelebt,
andere kamen zur Arbeiter-Olympiade, die im Juli 1936 in Barcelona
stattfinden sollte. Manche folgten ihren Männern, die sich als freiwillige Kämpfer gemeldet hatten. Internationalistinnen
aus zahlreichen Ländern kämpften als Milizionärinnen,
Krankenschwestern, Ärztinnen, Kraftfahrerinnen, Dolmetscherinnen, Journalistinnen, Fotografinnen, auch in den
unterschiedlichsten militärischen und zivilen Bereichen wie
Verwaltungen, Betrieben oder der Landwirtschaft für die Republik.
Die Daten mancher Frauen wurden wahrscheinlich nie erfasst. Es war Krieg.
Frauen setzten ihr Leben ein und wurden Opfer der Kämpfe. Oft blieben
nur die Namen. Aber diese Frauen hatten ihren eigenständigen Anteil an der Verteidigung eines neuen
Spanien.
Nach dem Putsch der reaktionäre Generale am 17. Juli 1936, unterstützt
durch die nationale Großbourgeoisie und den Klerus gegen die
demokratisch gewählte Volksfront-Regierung der Spanische Republik, standen vor allem die deutschen und italienischen
Faschisten, die aktiv von Anbeginn in die Ereignisse eingriffen, an
deren Seite. Mit dem Vorwand der Nichteinmischung verweigerten die "europäischen Demokratien" der
rechtmäßigen Regierung der Spanischen Republik dringend benötigte
Waffeneinkäufe und andere Güter, womit sie sich eindeutig auf die Seite von Franco stellten.
Angesichts des Handelns Deutschlands und Italiens zog die Sowjetunion
ihre vorherige Zustimmung zur Nichteinmischung zurück und gestattete
der spanischen Regierung den Kauf von Waffen und anderen Hilfsgütern aus ihrem Lande. In ähnlicher Weise,
wenn auch im bescheidenen Umfang, leistete Mexico der Republik Hilfe.
Durch die Blockade der Nichteinmischungskommission wurde die Einfuhr der
in der Sowjetunion und Mexiko gekauften Waffen, sowie dringend
benötigten Hilfsgüter für die Republik behindert.
Obwohl Deutschland und Italien die Putschisten unterstützten, wurden sie
von der Nichteinmischungskommission des
Völkerbundes als Kontrollkräfte eingesetzt.
Allein Deutschland schickte 25 000 Soldaten "die Legion Condor" und
bringt 500 Millionen Reichsmark zur Finanzierung dieses Krieges auf,
wobei Waffen und Munition den größten Teil der Ausgaben ausmachten.
Die Verteidigung der Spanischen Republik gegen die internationale
Reaktion wurde zur Sache der progressiven Kräfte des spanischen Volkes
und auch Millionen Menschen in aller Welt, die ihre Solidarität mit ihnen bekundeten. Tausende Freiwillige, Männer
und Frauen, aus über 50 Ländern der Erde gingen nach Spanien, um aktiv
die Republik zu verteidigen.
Unabhängig von ihren politischen und religiösen Bindungen verstanden sie
sich in erster Linie als Antifaschisten.
Viele von ihnen gingen nach dem, mit ausländischer Hilfe, errungenen Sieg
Francos, nach Frankreich, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen
interniert wurden.
Jene, die in ihre Heimatländer zurückkonnten, erlebten hier teilweise
juristische Verfolgung, Diskriminierung und Schikanen. Viele dieser
Frauen, die nun im Exil lebten, reihten sich nach der Besetzung der Länder durch die faschistischen Truppen, in den
Widerstand ein, kämpften, litten und starben im gemeinsamen Kampf
gegen die Faschisten.
Später finden wir viele dieser Frauen, die den Kampf überlebten, an
hervorragenden Stellen in der Friedens- und Sozialbewegung.
Das Andenken an diese Frauen und die millionenfache internationale
Solidarität, die von Frauen mitgestaltet und mitgetragen wurde, darf
angesichts der gegenwärtigen Rechtsentwicklung in Europa nicht in Vergessenheit geraten.
Die Geschichte der Interbrigadisten von 1936 bis 1945 ist weiter zu
erforschen. Viele Daten sind verschwunden, aber es gibt immer noch
viele Informationen. Sie zu finden erfordert viel Geduld und sehr viel Arbeit, um diese Geschichte für die Nachwelt zu
erhalten.
In Spanien: 1275 -
Solidarität: 158 -
Gesamt erfasste Frauen: 1433 -
Stand: 29.10.2021
Ingrid Schiborowski
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